1. kommt es anders als 2. man denkt...
Am Montag, 12.3., kam unser Tim mit 51 cm und 3690g zur Welt. Der Kaiserschnitt ging erstaunlich super und ich konnte es sehr gelassen nehmen. So ging es kaum 10 Minuten und der kleine Tim, der doch eigentlich als kleine Hanna erwartet wurde, war draussen. Er ging dann gleich mit der Hebamme und Papa in den Nebenraum. Tim machte das Atmen Probleme und sie mussten ihn zuerst unterstützen, dadurch war die Sauerstoffsättigung im Blut nicht gut und mein Mann und die Hebamme nahmen den Kleinen mit auf die Station. Leider also nicht mein vorgestellter Start mit Tim auf der Brust bis OP-Ende. Doch ich war entspannt und wartete geduldig das Ende der OP ab. Dann kam ich auch wieder auf Station und Papa kam mit dem "Kleinen" noch Käseschmierigen Kerlchen mit den krummen Zehen (BEL ?!?) strahlend auf mich zu. Tim wurde noch überwacht bezüglich Sauerstoffsättigng im Blut, dies stabilisierte sich aber zunehmends. Leider stellte sich dann heraus, dass Tim zu wenig Temperatur hatte und sein Blutzucker gefährlich tief im Keller war. So musste er dann wieder in einen separaten Raum zur Überwachung. Kinderarzt wurde aufgeboten und er bekam Magensonde und Infusion. Mit der Infusion stabilisierte sich der Blutzucker rasch und unter der Wärmelampe kam auch die Temperatur hoch. Doch leider hat Herisau nicht die Ressourcen, ein Neugeborenes intensiv zu überwachen, was Tim offenbar bezüglich Blutzucker und Temperatur brauchte. So wurde er nach Münsterlingen verlegt auf die Neonatologie. Mich schoben sie mit meinem Bett an die Zimmertür, wo Tim überwacht wurde und sein Bettchen möglichst nah, damit ich zumindest etwas Kontakt aufnehmen konnten. Als sie ihn dann mitnahmen, brach ich dann das erste Mal in Tränen aus (bis dahin zeigte ich mich "stark"...). So ist also mein kleiner Sohn seit Montagnachmittag in Münsterlingen und ich in Herisau. Offenbar stabilisiert er sich aber zunehmends und nun wird die Zuckerinfusion laangsam reduziert, um zu schauen, wie er es ohne halten kann. Im Moment sieht der Plan so aus, dass ich Morgen mit meinem Mann nach Münsterlingen fahren und dann die restlichen Tage dort verbringen werde. Zwar ist es für meinen Mann sehr doof, da wir eine Anfahrt von 1h haben, aber wir hoffen, dass wir dann beide bald entlassen werden können und dann zu Hause alles aufholen...
Meine Gefühle kann ich im Moment nur sehr schwer einordnen. Bin recht gefasst die meiste Zeit, aber merke auch, dass dies irgendwie Selbstschutz oder weiss nicht was ist... Tim lehrte mich bereits vor seiner Geburt, flexibel mit meinen Ideen und Plänen zu sein und er zieht es gleich weiter... Obwohl ich noch nicht ganz mobil bin und die Bewegungen auch noch zaghaft zum Teil, freu ich mich unendlich, bald bei meinem Sohn sein zu können...
Danke Euch für die lieben Gedanken!! Ich wünsche Euch und Euren Bauchbewohnern einen guten Endspurt und dass ihr gesund und glücklich ins gemeinsame Leben starten dürft!!
