Vor fast genau einem Jahr, habe ich die Seite vom Swissmomforum gefunden. Damals hatte ich noch den Kinderwunsch und wir waren am "üben" wie man so schön sagt. Nun, nachdem ich oft hier in der Rubrik "Geburtsberichte" mitgelesen habe, bin auch ich endlich soweit, meinen eigenen Geburtsbericht hier rein schreiben zu dürfen!
Den Kinderwunsch hatte ich schon den ganzen Sommer lang. Nur war ich hin & her gerissen, zwischen Kinderwunsch und neuem Job. Nachdem ich den neuen Job bekam, war komischerweise der Kinderwunsch nur noch grösser. Ich wartete ein paar Monate um nicht gleich von Anfang an schwanger zu werden und wir fingen an mit üben. Leider klappte es nicht auf anhieb, es dauerte fast 4 Monate, bis ich nach vielen negativen Schwangerschaftstestern, endlich einen possitiven Test in der Hand hielt....
34. SSW:
Meine Schwester hat gerade ihre Geburt eingeleitet, weil sie schon über dem Termin war. Ich & meine Mutter gingen ins Spital um ihr beistehen zu können, da ihr Mann leider arbeiten musste und nicht frei bekam. Schon am morgen früh hatte ich so Unterleibsschmerzen, aber da ich den Begriff "Symphysenlockerung" immer wieder hörte, dachte ich, dass es wahrscheinlich das sei. Ich konnte kaum laufen aber die Vorfreude auf meine Nichte war einfach zu gross, ich wollte unbedingt ins Spital mitgehen. Meine Mutter bemerkte unterwegs das es mir nicht gut ging, ich gab dies auch zu aber meinte, sei nicht so schlimm, dass hätte ich öfters. Stimmte zwar schon, aber so schlimm wars noch nie. Wir waren den ganzen Tag im Spital, dass Baby meiner Schwester liess auf sich warten und ich hatte den ganzen Tag über solche Schmerzen. Ich konnte weder stehen noch laufen, noch nicht mal sitzen. Komischerweise war am nächsten Tag alles wieder vorbei und es ging mir wieder besser...
35. SSW:
Ich hatte meinen Termin im Spital Wetzikon. Es war eine Routine-Untersuchung. Ich dachte mir nichts dabei. Die Frauenärztin tastete kurz meinen Bauch und murmelte nur ein "Oh Oh". Sie schaute mit dem Ultraschall nach und sagte mir dann, dass sich meine kleine mit dem Kopf nach oben gedreht hat! Ich fiel aus allen Wolken. Ich war so überrascht! Nie hätte ich damit gerechnet, denn bei jedem Ultraschall war sie mit dem Kopf nach unten. Mir war schon klar, dass sich das ja jederzeit ändern könnte, aber eben, ich hab einfach nicht damit gerechnet. Ab diesem Moment wusste ich, weshalb ich vor ein paar Tagen eben diese Schmerzen hatte, es war, weil sie sich an dem Tag gedreht hatte!
Die Frauenärztin meinte, sie gebe der Kleinen 2 Wochen Zeit um sich zu drehen, falls nichts geschieht, müsste ich wohl oder übel einen Kaiserschnitt machen! Sie riet mir noch zur äusseren Wendung, aber nach Rücksprache mit mehreren Menschen in meiner Umgebung, war mir klar, dass ich das nicht machen will! Somit blieb mir nur der Glauben daran, dass sie sich vielleicht doch noch dreht.
37.SSW:
Heute hatte ich den Termin, um zu gucken, ob sie sich gedreht hat. Ich nahm meinen Mann mit. Er kam schon lange nicht mehr mit, aus beruflichen Gründen. Heute fand ich, müsste er mitkommen und sich frei nehmen, denn schlimmsten falls müsste ich ja schon den Kaiserschnitt-Termin festlegen und da will ich ihn schon dabei haben, da es eine Sache ist, die beide Elternteile betrifft.
Die Frauenärztin tastete nochmals meinen Bauch ab und meinte, sie glaube, dass es sich nicht gedreht hat. Der Ultraschall bestätigte das dann auch! Somit war klar, dass ich doch einen Kaiserschnitt machen musste! Sie ging kurz raus um den Termin mit den Ärzten abzumachen und ich und mein Mann blieben im Zimmer zurück. Ich war so nervös, ich war wie gelähmt. Einerseits war ich froh, dass es einen Kaiserschnitt gibt, somit weiss ich, dass ich keine Schmerzen haben werde während der Geburt, denn alle berichten ja nur dassselbe von der Geburt, dass es halt schmerzhaft sei. Andererseits aber, war ich sowas von traurig, dass ich nie wissen werde, wie sich eine Wehe anfühlt und das ich nie wissen werde, wie es sein wird, wenn das Fruchtwasser platzt! Seit dem Tag an dem ich weiss, dass ich schwanger bin, stellte ich mir vor, wie es sein wird, wenn es plötzlich los gehen wird und ich meinem Mann sagen muss, dass es jetzt eben los geht. Ich hatte so eine Vorfreude wenn ich nur daran dachte. Und nun, wissen wir schon im Vorraus an welchem Tag wir ins Spital müssen und an welchem Tag unsere Tochter zur Welt kommt! Ich fang Kaiserschnitt-Geburten sowieso ziemlich unspektakulär und empfand sie auch als unemotional. Deshalb las ich auch hier bei den Geburtsberichten nie die Kaiserschnitt-Geburten. Aber nun war ich in derselben Situation und sah den Kaiserschnitt mit ganz anderen Augen!
38+6.SSW:
Morgen ist der Kaiserschnitt und heute musste ich nochmals ins Spital um wirklich sicher zu gehen, dass sie sich nicht gedreht hat. Sie drehte sich ja immer noch nicht, dass hätte ich bestimmt wieder gespürt. Auf dem Heimweg rief mein Vater an und fragte, wo wir denn seien. Wir sagten, wir seien am shoppen, wir mussten uns ja was einfallen lassen, denn dass ich schon morgen den Kaiserschnitt habe, wusste niemand. Dummerweise waren auch meine Eltern am shoppen und mein Vater meinte, wir könnten uns ja treffen und gemeinsam shoppen. Gesagt, getan. Meine Gedanken waren ganz woanderst, aber meine Eltern waren in vollster Shoppinglaune. Sie luden uns noch nach Hause ein um dort zu essen. Ich und mein Mann waren so normal wie immer. Ich dachte nur, wenn ihr wüsstet, dass ihr morgen schon eine 2. Enkelin bekommt! Wir hatten vor an unserem letzten gemeinsamen Tag ohne Baby, schön essen zu gehen in ein tolles Restaurant. Leider wurde daraus nichts, da wir den ganzen Abend bei meinen Eltern waren die uns ihre neue Wohnungseinrichtung bis ins letzte Detail stolz präsentierten. Essen gingen ich & mein Mann dann doch noch, leider aber nur bis zum McDonalds

Da man die genaue Uhrzeit des Kaiserschnitts nicht wusste, sagte mir die Hebamme, dass ich abens um 20 Uhr in der Gebärabteilung anrufen muss, sie sagen mir dann, wann ich am nächsten Tag kommen soll. Mein Mann musste noch schnell zu seinem Chef, da er ab dem morgigen Tag 1 Woche Urlaub bekam. Wir sagten es seinem Chef, aber er musste uns versprechen, dass er es keinem weitersagt, denn sein Chef ist gleichzeitig ein Verwandter und somit könnte es dann die ganze Verwandtschaft wissen, dass ich morgen schon das Baby bekomme!
Wie gesagt, mein Mann ging kurz weg und ich sobald 20 Uhr wurde, rief ich an. Als mir dann die Hebamme am Telefon sagte, dass ich schon um 6 Uhr dort sein muss und der Kaiserschnitt kurz vor 8 statt findet, war ich wie gelähmt! Als ich das Telefon auflegte, fing ich automatisch an zu weinen. Ich weinte in Strömen. Es war so ein Gefühlschaos, dass man gar nicht beschreiben kann. Immerhin war es ja schon kurz nach 20 Uhr und wenn ich daran denke, dass in ein paar Stunden ich schon auf dem OP-Tisch liege, war ich so ängstlich und gleichzeitig auch traurig, dass die schöne Schwangerschaft vobei ist! Ich liebte meine Schwangerschaft, meinen Bauch, dass Strampeln meiner Tochter, einfach alles! Es war ja schon etwas anstrengender gegen Ende der Schwangerschaft, aber wenn ich daran dachte, dass morgen alles vorbei ist und die 9 Monate schon rum sind, war ich einfach todtraurig. Ich stellte mich vor den Spiegel und schaute mich ein letztes mal schwanger an. Ich weinte nur noch mehr. Ich weinte so sehr das meine Augen ganz rot und aufgequollen waren. Dummerweise verändert sich auch meine Augenfarbe ganz, wenn ich weine. Aus Hellbraun wird dann dunkles grün und somit weiss mein Mann auch wenn das aufgequollene weg ist, dass ich geweint habe! Irgendwann beruhigte ich mich, weil ich wusste, bald kommt er. Ich habe ihm versprochen nicht mehr zu weinen, denn er wusste schon bevor er los ging, dass ich sehr traurig war. Er bat mich auch, mitzukommen zu seinem Chef, ich wollte aber nicht! Als er mich sah, wusste er natürlich schon, dass ich wahrscheinlich pausenlos geweint habe. Er versuchte mich zu trösten. Ich wollte gar nicht schlafen gehen an dieser Nacht. Ich dachte nur, wer kann denn dann schon schlafen, wenn die Gedanken nur um den Kaiserschnitt kreisen? Da ich eh den Wecker um 4:30 gestellt habe, dachte ich, schlafe ich gar nicht mehr dafür kann ich dann im Spital schlafen. Irgendwann gegen 24 Uhr, war selbst ich ziemlich müde und ging doch noch schlafen, zu meiner Verwunderun, sogar noch ziemlich gut! Ich schlief schnell ein und wachte erst wieder auf, als der Wecker klingelte.
39. SSW:
Es war soweit! Heute wird meine Tochter endlich zu uns kommen. So traurig ich auch über das Ende der Schwangerschaft war, umso neugieriger war ich aber, über das "Ergebnis" der Schwangerschaft. Ich wollte endlich wissen wie sie aussehen wird!
Da ich ja schon wusste, dass heute der Geburtstermin sein wird, habe ich mir gestern schon mal die Haare geglättet, da ich auf unserem ersten gemeinsamen Foto gut aussehen wollte. Ich schminkte mich etwas, um die Zeit tot zu schlagen. Irgendwie fand ich, dass ich den Wecker viel zu früh stellte, 1 Stunde war einfach zuviel! Ich zog mir etwas bequemes an und wir verbrachten die restliche Zeit auf dem Sofa vor dem Fernseher. Wir waren beide viel zu schnell fertig mit anziehen und somit hatten wir noch über eine halbe Stunde Zeit. Die Warterei war eine Qual. Als es dann endlich 5:30 wurde, gingen wir raus. Draussen war es noch dunkel. Ich war froh, dass ich so einen frühen Termin bekam. Schlimmer wäre es, wenn ich Nachmittags einen Termin hätte und dann den ganzen Tag drauf warten muss! Es war eine harmonische Stimmung. Irgendwie war ich ängstlich, aber mehrheitlich hatte ich eine Vorfreude auf das, was kommen wird heute.
In der Gebärabteilung angekommen, begleitete mich eine Hebamme in mein Zimmer. Zu meiner Freude, war es das gleiche Zimmer wie das, in der meine Schwester ihre Tochter bekamm. Ich verbindete possitive Erinnerungen damit. Denn wir waren auch bei der Geburt dabei. Das Zimmer leuchtete in leichtem lila, das Licht war gedämmt, da es draussen noch dunkel war, schien alles so friedlich. Ich musste mich gleich ausziehen und das Pyjama anziehen vom Spital. Sie legten mir gleich die Schläuche für die Infusionen an und kurze Zeit später auch noch den Kathether. Ich war überrascht, dass alles so schnell ging. Meinem Mann war plötzlich übel. Er konnte kaum noch stehen. Er ging sich was zu essen holen und somit war er wieder fit um mir beistehen zu können








Schlussendlich muss ich aber sagen, hatte ich einen fast perfekten Kaiserschnitt. Ich hatte kaum Schmerzen, ich spürte keine Schmerzen beim Stechen der Spritze, spürte keine Schmerzen dannach und alles ist super verlaufen. Dumm nur, dass ich WÄHREND des Kaiserschnitts nicht so gut zu sprechen war. Zwar bin ich halt schon noch traurig, keine normale Geburt gehabt zu haben, aber ich hoffe, dass es bei der nächsten Schwangerschaft anderst verlaufen wird, denn so schön es dannach auch war, aber der Moment des Kaiserschnitts will ich nicht nochmal erleben
