Habe mir schon lange überlegt, einen Geburtsbericht zu schreiben. Und hier ist er nun:
Letztes Jahr im August hatte ich den Geburtstermin. Die Schwangerschaft verlief super, hatte nie Probleme, einer natürlichen Geburt stand nichts im Wege und ich habe auch gar nie über etwas anderes nachgedacht! Wie bei allen waren die letzten Wochen/Tage anstrengend und so konnte ich den Beginn der Geburt kaum mehr erwarten...
...und dann war es plötzlich so weit. Mein Mann und ich gingen zu Bett und wie jeden Abend hofften wir, dass es endlich losgeht. Das Licht war etwa 10 Minuten aus, als es plötzlich "pflatsch" machte und mir eine warme Flüssigkeit die Beine runter lief. Freudig sagte ich zu meinem Mann, dass es jetzt wohl soweit sei, weil die Fruchtblase geplatzt war.
Er machte das Licht an, um mir ein Tuch zu holen und da entdeckte ich, dass es eben nicht Fruchtwasser war, sondern Blut. Ich war total geschockt, mein Mann wusste natürlich auch nicht weiter.
Sofort rief ich im Spital an und die Hebamme meinte, wir sollen vorbeikommen. Ich glaube sie dachte zuerst, dass ich Schmierblutungen habe und es nicht so schlimm sei. Aber die Blutung war sehr stark, ich musste mir ein Tuch zwischen die Beine klemmen. Natürlich machten wir uns sofort auf den Weg.
Die Fahrt ins Spital kam uns noch nie so lange vor, mein Mann versuchte mich zu beruhigen und ich versuchte, die Kleine zu spüren. Natürlich waren da keine Bewegungen. Im Spital angekommen brachte uns die Hebamme ins Behandlungszimmer und hängte mich sofort ans CTG. Ich war soooo erleichtert, als sie die Herztöne fand. Trotzdem ging sie raus und rief den Arzt an. Dieser stand 10 Minuten später da und untersuchte mich....dabei verlor ich ziemlich grosse Blutklumpen. Darauf meinte der Arzt, dass er uns einen sofortigen Kaiserschnitt empfehle. Natürlich haben wir zugestimmt. 15 Minuten später waren wir im OP, mitten in der Nacht, alle waren sie da! Und dann, um 02.29 Uhr, kam unsere Kleine zur Welt. Und als ich sie schreien hörte, liefen die Tränen wie ich es nie für möglich gehalten hätte.
Sie ist gesund und munter und heute bereits 14 Monate alt

Ich bin unendlich dankbar, trotzdem hatte ich lange Zeit Mühe, das Geschehene zu verarbeiten. Und nun bin ich wieder schwanger und mein Arzt meinte schon damals, dass beim 2. Kind einer natürlichen Geburt nichts im Wege stehen sollte. Darüber würde ich mich natürlich sehr freuen, weil ich das Erlebnis noch immer vermisse. Trotzdem bin ich sicher, dass ich dieses mal besser umgehen könnte mit einem Kaiserschnitt.
Liebe Grüsse
Bree