Und dann plötzlich morgens um 05:30 schwimme ich im Bett. Hatte sonst schon eine schlechte Nacht da mein Grosser (damals 20 Monate) mich kaum schlafen liess und mein Mann noch im WK war. Tja und da lief es das Fruchtwasser, hatte noch gehofft, mein Kleiner habe sich gedreht und deshalb sei vielleicht die Fruchtblase geplatzt.
Da sass ich auf der Toilette und telefonierte; erst mal meine Mutter - jemand musste noch nach dem Grossen schauen, dann mein Mann - sollte sich auf den Weg ins Spital machen und meine Hebamme die mich gleich zu Hause abholte und ins Spital brachte. Zum Glück hatte sie mich bereits bei der letzten Geburt begleitet, so hatte ich doch eine "Kollegin" dabei und fühlte mich nicht ganz so alleine, da ja mein Mann noch auf dem Weg war mit der ÖV durch die halbe Schweiz.
Leider hatte sich mein Baby immer noch nicht gedreht und mir wurde von der Ärztin ein Kaiserschnitt empfohlen alleine einfach weil es verkehrt rum lag. Der Muttermund war jedoch bereits ganz offen (hatte jedoch keine spürbaren Wehen und der Wehenschreiber war kaputt)
Die Hebammen (es waren nun 2 vor Ort da Steisslage) meinte es käme bald, müsse es nur noch "ausspucken", die haben gut Reden. Sie meinte der Steiss des Babys wäre ganz unten und die Ärztin meinte das Gegenteil, die Hebamme hätte nur den Hoden ertastet.
Da mein Herr Gemahl immer noch nicht zur Stelle war, wollte ich mal abwarten, er sollte doch beim Kaiserschnitt dabei sein und das Baby in Empfang nehmen. Wehen hatte ich noch keine. Eigentlich wollte ich noch Frühstück, das Tablett stand bereits draussen aber meine Hebamme meinte, nach der Geburt wäre noch Zeit fürs Frühstück.
Plötzlich hatte ich heftige Schmerzen, die Wehen kamen Schlag auf Schlag und ich musste eine Entscheidung treffen.
Die Ärztin hat mir wieder und wieder den Kaiserschnitt nahegelegt, die Wehen waren unerträglich, mein Mann noch nicht da und ich hatte ja keine Ahnung wie lange das ganze dauern könnte.
Mir wurde doch tatsächlich noch ein zu unterschreibendes Formular hingestreckt und ich wurde über die möglichen Risiken aufgeklärt. Ich hatte die Anestieärztin angebrüllt vor Wut und Schmerz, sollte ich doch einen Kaiserschnitt machen, da Steissgeburten ein zu hohes Risiko wären.
In dem Moment kommen beide Beine des Babys raus. Die 4 Frauen ( 2 Hebammen, 2 Ärztinnen) machen grosse Augen, ich sehe nichts nur meinen Bauch, spüre jedoch etwas glitschiges an meinen Oberschenkeln zappeln.
Es wollte also doch so rauskommen. Noch eine Wehe und der Po kam raus. Die Hebamme machte noch Witze und meinte man könne bereits sehen, es wäre ein Mädchen. Nun war es noch vom Bauchnabel bis Kopf drin und hatte die ganze Zeit gezappelt. Wir warten auf die nächste Wehe und es will keine kommen. Während es zappelt dreht sich das kleine um eine halbe Drehung (muss anscheinend so sein, hab ich erst im Nachhinein erfahren). Hatte schon Horrorszenarien im Kopf wie aus dem Film "die weisse Massai" wo bei einer gebärenden Frau die Füsse eines Babies zu sehen sind....
Hab mir auch gedacht warum niemand einfach daran zieht. (Das Baby hätte sonst vor Schreck die Arme gestreckt. Doch sie waren schön angewinkelt und die Hände vor dem Oberkörper verschränkt)
So und nun kam sie, die schmerzhafteste Wehe von allen, hab laut geschrien und da war sie mein Mädchen!
Um 09:06 war sie da, mein Mann kam um 09:15 zum Baby baden und ich konnte frühstücken.
Musste mich nochmals vergewissern ob es wirklich ein Mädchen ist, das Glück ist perfekt.
Dies ist nun 2 Jahre her, hatte mich zwar tierisch darüber geärgert dass wegen des Militärs eine Hochschwangere mit Kleinkind alleine gelassen wird und dann konnte mein Mann bei der Geburt nicht dabei sein. Wäre er dabei gewesen, wäre vielleicht eher ein KS daraus geworden, musste also alles so kommen.
Die Kleine hatte eine lange Nabelschnur und sich frühzeitig genug auf den Weg gemacht, damit sie durchpasst, sie ist also als Steissbaby gedacht.
Wie meine Hebamme sagte; es wäre nicht unanständig mit dem Po zuerst auf die Welt zu kommen
