1. kommt es anders und 2. als man denkt

[tambi]

Am 10.10.2011 habe ich um 12.30 Uhr Fruchtwasser verloren. Sofort rief ich meiner Hebamme an, die fragte, ob ich Wehen habe, hatte ich aber nicht. Wir verabredeten, dass ich mich melde, wenn Wehen kommen, sonst würden wir um 19.00 im Geburtshaus ein CTG machen. Es kamen keine Wehen, also gingen wir zum CTG.Es wurden aber keine Wehen gemessen. Ich bekam Globuli und wir gingen wieder nach Hause um uns am nächsten Morgen um 7.00 Uhr wieder zu einem CTG zu treffen. Keine Wehen, unsere Hebamme eröffnete uns, dass eine Geburt im Geburtshaus nicht möglich sei, es wäre ihr ein zu grosses Risiko, wir sollen ins Spital. Sie rief an um uns anzumelden, vorher gingen wir noch zu Nana um einen Kaffee zu trinken und ein Gipfeli zu essen.
Um 9.00 Uhr waren wir im Spital, wo wir untersucht wurden. Nach einem Aufklärungsgespräch mit einem Anästhesisten bekam bereits vorgängig die Kanüle zur PDA gelegt, damit, wenn ich unter den Wehenschmerzen leiden würde, dies nicht auch noch gemacht werden musste. Es dauerte aber noch bis 14.30 Uhr bis die Wehen eingeleitet wurden. Eigentlich hätte um 12.30 Uhr damit begonnen werden sollen, doch da die Ärztin erst gegen 13.30 Uhr kam und ich unbedingt noch spazieren wollte gab es eine Verzögerung. Um 15.00 Uhr war dann Hebammenschichtwechsel und es kam eine sehr nette Frau. Das Wehenmittel musste ziemlich stark gestellt werden und ich bekam Wehen, alle zwei Minuten, wunderbar! Ich durfte auf den Ball und auch stehen, irgendwann merkte ich, scheisse es geht mir nicht gut, es tut sauweh! Aber der Muttermund hatte sich noch gar nicht geöffnet. Also bat ich um die Medikation der PDA. Ich bekam das Mittel, doch es nutze kaum, plötzlich kam eine Hektik auf, denn dein Herz begann weniger zu schlagen. Das Wehenmittel wurde abgesetzt und schon beruhigte sich dein kleines Herz wieder. Es wurde eine Pause gemacht. In der Zeit hatte ich immer noch Wehen, nicht so regelmässig, aber immerhin, gut dachte ich, wir machen halt so den Rest. Aber ich war kaum weiter geöffnet. Man entschied dann wieder das Wehenmittel einzusetzen, da du nun schon seit langer Zeit ohne Fruchtwasser bei mir warst, und danach begannen die schlimmsten Momente in meinem ganzen Leben! Es ging alles sehr schnell, dein Herz war plötzlich sehr sehr langsam, eine Ärztin kam, war sich unsicher, holte die Oberärztin, die versuchte den Muttermund zu öffnen, während die andere mit Ultraschall sich nach deinem Befinden erkundigte. Dann schaute mit die Oberärztin an und ich wusste, jetzt kommen wir in den OP, sie sagte es dann noch, und ich schaute zu Papi und, weinte und sah, er war total geschockt, blieb aber total ruhig. Er ging hinter dem Bett mit, musste dann kurz warten, ich kam in den OP, wurde mit Geräten und Schläuchen und Medikamenten vollgepumpt. Papi wurde in der Zwischenzeit abgeholt und in die Umziehkabine gebracht. Irgendwann fragte ich nach ihm, und keine zwei Minutenspäter sass er rechts bei mir. Von links kamen die Anästhesisten immer wieder um uns zu informieren und zu fragen wie das schmerzempfinden sei. Ich spürte denn Schnitt nicht als Schmerz, eher so, wie wenn man mit der Messerrückkante über die Hand drückend fährt, „okay“ dachte ich, „das halte ich aus“, doch dann begannen sie irgendwelche Dinge in meinem Bauch zu dehnen, frag nicht genau, ich weiss auch nicht was genau gedehnt wurde, aber es tat weh und ich meldete dass es weh tat. Sie spritzten noch Mittel nach aber in meinem Empfinden war es viel zu wenig, ich zitterte am ganzen Körper, hatte Schmerzen und eine Wahnsinnsangst, dass die Ärzte dich nicht rechtzeitig aus mir raus holen könnten. Papi sass neben mir und hielt meine Hand, welche durch das Blutdruckmessgerät immer wie mehr einschlief. Und dann deine Schreie, erst beim zweiten Schrei wurde mir ernsthaft klar, dass ist meine Tochter!!! Papi und ich schauten uns tief in die Augen und für einen Moment waren wir überglücklich. Du wurdest ins Nebenzimmer gebracht, wo du untersucht wurdest. Der Anästhesist kam zu uns und erklärte, dass sie mir nicht mehr Schmerzmittel geben konnten, dies jetzt aber tun würden, vorher ging`s nicht, da es für dich zu gefährlich gewesen wäre. Gefühlte zehn Minuten später wurdest du an meine rechte Seite gelegt, ich sah kaum etwas, wegen dem Tuch, in welchem du eingewickelt warst, aber das was ich sah verschlug mir den Atem! Danach durfte Papi mit dir raus und ich wurde noch fertig zugenäht. Es kam mir vor, als wären Stunden vergangen bis sie mit nähen fertig waren. Man erklärte mir noch, dass die PDA erst in ein paar Stunden entfernt würde und dann wurde ich wieder ins Bett gelegt. Ein Arzt sagte mir, dass dies das zweitschönste an seinem Job sei, er dürfe jede Frau in den Arm nehmen, das erste sei, er sähe jedes Kind als erster. Ich fand das in diesem Moment genauso unlustig wie die Gesprächsfetzen, die ich mitbekam während dem sie mich zunähten. Aber im Nachhinein war es doch gar nicht so schlimm, was da geredet wurde.
Im Nebenzimmer hatten wir dann ein wenig Zeit für uns, mit Papi, ich sah, dass es viertel nach Acht war, als ich ins Nebenzimmer kam, du wurdest um 19.34 Uhr geboren. Also ging es doch nicht so lange. Ab diesem Moment im Nebenzimmer war ich nur noch glücklich. Dann kamen wir in unser Zimmer, wo bereits eine junge Mutter lag, sie hatte ihre Tochter zwei Wochen zu früh am 09.10.11 geboren.
Als Papi ging hielt ich dich noch gute anderthalb Stunden in meinen Armen und genoss jede Sekunde mit dir.

[cascada]

so ein schöner bericht......

zum glück ist alles gut genangen........

ich wünsche euch alles gute.

grüsse

cascada

[methi]

Danke für den schönen Bericht. Bin so froh für dich, dass es noch zu einem happy end kam. Von Herzen wünsche ich euch alles Gute und viel Freude mit der Prinzessin.

[tambi]

danke ihr beiden