
Zur Schwangerschaft:
Schwangerschaften im Freundeskreis sind ja vom "hören sagen" ansteckend. Meine beste Freundin bekam ihr Kind und ich dachte so "Ja das wäre doch auch mal was... zur Abwechslung... probieren wir es doch mal." Gesagt, getan und prompt im ersten ÜZ schwanger geworden. So richtig fassen konnte ich es nicht und mir ging der Ar... kräftig auf Grundeis. Wir wollten doch eigentlich erstmal probieren, das mit dem Üben... Die Vorfreude stellte sich aber schnell ein und ich konnte eine wirklich problemlose SS geniessen. Nach einem normalen GVK, den ich nicht so toll fand, habe ich dann auf Tip einer Kollegin einen Hypnobirthing Kurs bei einer ganz tollen Hebamme angefangen. Ich war zwar schon relativ weit aber konnte ja nicht schaden.
Zur Geburt:
Geburtstermin war der 6. März, den ich nicht wirklich wollte, da ich meinen 30. Geburtstag (5. März) ungern im Spital verbringen wollte. Einen Fisch hätte ich aber trotzdem gerne gehabt


Am Nachmittag war ich beim Hypnobirthing und meine Hebamme fragte mich noch, ob ich denn wirklich nächste Woche noch komme. ich meinte ganz locker, dass ich ja noch 2,5 Wochen Zeit zum Termin hätte... easy also

Es sollten meine beiden letzten Tage auf Arbeit sein. Mein lieber Chef wollte, dass ich die letzten zwei Wochen zu Hause geniesse - schön wär´s gewesen...
Mein Mann hat mich nach dem Kurs weiter oben im Städtli abgesetzt und ich bin nach Hause gelaufen. Ich bin die ganze SS durch jeden Tag mind. eine halbe Stunde gelaufen aber diesmal war mir irgendwie nicht wohl. Ich war froh, als ich zu Hause war. Hab dann noch lecker Rasberry Oat Cookies gebacken und mich vor den Fernseher gehauen. GG kam dann auch vom Training und gegen 22 Uhr wollte ich wie immer ins Bett. Auf dem Weg zur Toilette wurde dann plötzlich meine Hose nass. Ich dachte echt, dass ich mir jetzt auch noch einpiesele... Ich habe es mit pH-Wert Streifen getestet und gesehen, dass es Fruchtwasser ist. Danach hatte ich noch mehrfach das Gefühl Pipi zu müssen und jedesmal kam ein Schwall Fruchtwasser. So haben wir im Spital angerufen und wurden hingebeten, da es ja noch 37. Woche war. Sie wollten uns grad da behalten, aber ich hatte weder Schmerzen noch wäre ein Bett im Einzelzimmer freigewesen. Es war grad viel los... Wir sind dann gegen 2 Uhr nach endlosem Wehenschreiben nochmals heim und sollten 10 uhr am Morgen zurück kommen. Mein GG hat sich nochmal hingelegt, ich war viel zu unruhig, es zog jetzt doch hier und da, und habe mich irgendwann entschieden in die Wanne zu gehen. BOAHHH wurde es da plötzlich heftig. Ich habs da nicht lange ausgehalten und wir sind gegen 4 Uhr, ich rückwärts hockend auf dem Vordersitz, ins Spital zurück. Ab da muss ich sagen verschwimmt mir alles ein bisschen. Ich weiss noch, dass ich nicht sitzen konnte und ewig gestanden habe. Die Wehen wurden immer heftiger und gegen 7 Uhr kamen sie ohne Pause. Ich war fix und fertig. Der Befund war grad mal bei 6 cm und ich habe schon starken Pressdrang empfunden. Mein Beine fingen vor Erschöpfung an zu zittern und ich wollte Schmerzmittel. Ich habe die PCA bekommen, die schmerztechnisch NULL gebracht hat. Dafür war ich so high, dass ich in den Pausen das Atmen vergessen habe. Mein GG hat mich dann immer angestupst und gesagt " Schatz, atmen..." und ich dachte mir immer so "Ohjaaaa.... da war ja noch was...kicher kicher". Die fehlenden Wehenpausen haben mich echt fertig gemacht und ich hab eine PDA verlangt. Gegen 11 Uhr lag sie dann auch, nach Wehenhemmern und massiven Zittern am ganzen Körper. Es hat sicher eine Stunde gedauert bis die PDA endlich gewirkt hatte und Gott war das ein SEGEN!!! Ich habe nichts mehr gespürt und erstmal geschlafen. Irgendwann gegen 15 Uhr war ich dann ganz offen aber auch das ist irgendwie alles wie im Film. Sie hatten die PDA runtergedreht und den Wehentropf hoch damit es vorwärts ging. Schmerzen hatte ich aber trotzdem überhaupt gar keine! Wir mussten den Wehenschreiber anschauen zum Pressen. Die Ärztin meinte irgendwann, dass die Herztöne bei jeder Wehe runtergehen und sie den kleinen jetzt per Saugglocke holen würde. Mein Mann fand es etwas übereilt, war am Ende aber doch unsicher... Es muss wohl ziemlich brutal ausgesehen haben, wie sie an der Strippe gezogen hat. Fehlte nur noch, dass sie den Fuss gegen das Bett drückt. Um 16:21 Uhr am 18. Februar kam dann unser kleiner, wunderhübscher Conehead, sorry Finnley


Der Kopf sah zwar gruselig aus durch die Saugglocke, doch das legte sich schnell. Irgendwie ist die ganze Austreibungsphase und die Zeit danach für mich überhaupt nicht richtig da. Ich kann mich an wenig erinnern

Positiv war, dass ich Dank Epino und Akkupunktur keine Geburtsverletzung hatte - alles heil geblieben - und ich bin dann nach einiger Kuschelzeit mit Baby und Papa in unser Familienzimmer gegangen. Wir sind im Spital super verwöhnt wurden, so gut, dass wir gleich 8 Tage geblieben sind. Naja gut, nicht ganz freiwillig. Finni wurde noch ziemlich gelb und musste einige Tage in die Isolette.
Heute ist er ein toller Junge und wir geniessen die Zeit mit ihm total. Ich bin gespannt wie er sich als grosser Bruder machen wird... Für die nächste Geburt weiss ich aber, dass ich sie gerne bewusster wahrnehmen möchte. Diesmal wird mich die Hebamme vom Hypnobirthing Kurs durch die SS und Geburt begleiten und ich habe eine super tolle Ärztin am Paracelsus Spital in Richterswil gefunden. Das Spital ist total auf sanfte Geburt aus und lehnt es ab voreilig in den natürlichen Geburtsprozess einzugreifen. Trotzdem gibt es alle Optionen wie KS, PDA etc., ist ja ein Spital. Werde dann nächstes Jahr darüber berichten
