Hallo zusammen
Unser Junior geht mittlerweile in die 2.Klasse.
Ein Thema zieht sich jedoch durch unsere bisherige Schulkarriere:
Er ist ein verträumter Tröddli. Nächste Woche muss ich mal wieder in der Schule "antraben" da sich die Lehrerin nicht mehr zu helfen weiss und ich muss gestehen, bei aller Liebe... ich verzweifle auch oft daran.
Er kann für 2min. Arbeiten gut 30-40min dransitzen. Er kann es (was ich fast schlimmer finde als wenn DIES das Problem wäre).
Er sieht dies und das... erzählt von dem... Mami wart gschnell… Ich muess ufs WC... usw.
Ich habe schon so vieles probiert und das "Problem" besteht schon ewig. Am Morgen anziehen kann auch gut 20min. dauern.
Ansich würde ich das handlen können ABER mit der Schule ist das echt eine Herausforderung.
Ich hab schon so viel probiert. Mit Wettbewerb (wer schneller ist (funktioniert beim anziehen super)), mit Belohnung, mit Konsequenzen, mit Stopuhr, mit allein machen lassen, mit helfen... usw...
Ich bin mit meinem Latein etwas am Ende. Habt ihr auch solche Kinder? Habt ihr Tipps?
Oft ist es auch so dass er erzählt: Mami wir hatten eine Prüfung und ich habe fast nichts gemacht bis Frau … gesagt hat das wir noch 2min haben, dann hab ich es kurz hingeschrieben. Und dann sind es immer guten Noten.
In eine andere Schule kommt zur Zeit noch nicht in Frage. Aus div. Gründen. Er ist extrem sensibel und eigentlich gut eingebettet. Auch haben wir keine Alternative in der Nähe, was ich sozial nicht optimal finde (abgesehen davon, dass ich ihn gar nicht jeden Tag dahinfahren könnte).
"tröddeln"
Moderator: conny85
Re: "tröddeln"
Meine Tochter (aktuell erste Klasse) ist auch so. Mein Mann dreht am morgen durch, ich bin da inzwischen entspannter und ziehe sie halt an. Die Lehrerin hat uns das auch zurückgemeldet, meinte aber, durch ihre rasche Auffassungsgabe könne sie kompensieren. Sie bekommt von der Lehrerin jetzt Checklisten (haben Churer Modell, keinen Frontalunterricht, also selbstorganisiertes Lernen...), die sie abhaken muss, das scheint zu helfen. Ansonsten sollen wir Phantasiereisen /Meditation machen (also ist eine Empfehlung), da ihr Problem oft ist, dass sie über zu viel Kram nachdenkt. Die funktionieren gut, nur sind wir leider nicht konsequent dran...
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Re: "tröddeln"
Ich hatte gerade mit meiner Drittklässlerin ein Elterngespräch. Die Lehrerin wiess mich auf die Exekutiven Funktionen des Gehirns hin. Grob gesagt setzen die sich aus Impulskontrolle, Arbeitsgedächtnis und kognitiver Flexibilität zusammen (ich hoffe, ich habe alle Begriffe richtig im Kopf). Bei Kindern, die ewig brauchen, mit einer neuen Aufgabe anzufangen, ist die Flexibilität meist nicht so weit entwickelt. Google das mal, es gibt diverse Gesellschaftsspiele, die die Entwicklung spielerisch fördern. Ich fand das sehr hilfreich! Alles Gute.
Re: "tröddeln"
Die 2. Klasslehrerin meines Sohne ist manchmal auch fast verzweifelt an ihm. Auch zu Hause mit den Hausaufgaben war es teilweise echt eine Herausforderung, weil er nie vorwärts machte. Ich glaube aber, es war etwas weniger "schlimm" als bei Deinem Sohn.
Ich war mit ihm in der Hypnosetherapie, das hat ihm sehr viel gebracht, das kann ich sehr empfehlen. Seit er in der 3. Klasse ist, ist das zum Glück nur noch selten ein Thema. Es ist auch eine Frage der Reife...
Ich war mit ihm in der Hypnosetherapie, das hat ihm sehr viel gebracht, das kann ich sehr empfehlen. Seit er in der 3. Klasse ist, ist das zum Glück nur noch selten ein Thema. Es ist auch eine Frage der Reife...
- chrötli85
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Re: "tröddeln"
Vielen Dank für eure Rückmeldungen!
Ich habe nun sehr lange über das Gespräch in der Schule nachgedacht und werde vermutlich (überspitzt gesagt) dass dies nicht mein Problem ist. Er kann den Stoff und hat gute Zeugnisnoten. Ausserdem bin ich keine Pädagogin... ich wüsste wirklich nicht was wir noch tun könnten damit er ins System psst. Er geht gerne zur Schule, hat Freunde und stört den Unterricht nicht.
@Britta77
Danke für den Beitrag betreffend kognitiver Flexibilität. Finde ich spannend... Ich bin einfach sicher das manche Kinder länger brauchen und ich finde das sollte ok sein.
@swam
Danke dir! Das macht mir Hoffnung
Ich habe nun sehr lange über das Gespräch in der Schule nachgedacht und werde vermutlich (überspitzt gesagt) dass dies nicht mein Problem ist. Er kann den Stoff und hat gute Zeugnisnoten. Ausserdem bin ich keine Pädagogin... ich wüsste wirklich nicht was wir noch tun könnten damit er ins System psst. Er geht gerne zur Schule, hat Freunde und stört den Unterricht nicht.
@Britta77
Danke für den Beitrag betreffend kognitiver Flexibilität. Finde ich spannend... Ich bin einfach sicher das manche Kinder länger brauchen und ich finde das sollte ok sein.
@swam
Danke dir! Das macht mir Hoffnung
