Verhaltensnoten

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

Britta77
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Verhaltensnoten

Beitrag von Britta77 »

Liebe Alle
Der Titel ist fast falsch gewählt. Mich interessiert, auf welcher Grundlage die Lehrpersonen die Verhaltensnoten im Zeugnis machen, die angekreuzten mit Pünktlichkeit und Co.
Bei Kind 1 (4. Klasse) gibt es ein sehr ausführliches Heft für Striche und Einträge. Jede Kategorie ist aufgeführt. Es ist glasklar, ab wie viel Strichen/Einträgen die Kinder vom sehr gut runter rutschen. Die Lehrperson behält sich am Ende des Schuljahres aber noch eine abweichende Bewertung vor (mir der es auch wieder hoch gegen kann).
Bei Kind 2 (2. Klasse) macht die Lehrperson sich Notizen und bespricht Vorfälle mit dem Kind oder auch mit den Eltern.
Kind 1 ist extrem gestresst von all den Strich- und Eintragsmöglichkeiten. Auch wenn das System zunächst natürlich absolut transparent zu sein scheint.
Wie läuft das bei euren Kindern?
Danke für Eure Erfahrungen!

Malaga1
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Re: Verhaltensnoten

Beitrag von Malaga1 »

Mein Reizthema....

Tochter / 6. Klasse / brav - angepasst - fleissig / Lehrer mit einer extrem ausgeprägten natürlichen Autorität, der keine "Dressur" nötig hat. Der sieht die Kinder einmal schief an und jeder weiss, wie der Hase läuft. Aber auch eher locker drauf ohne Erwartung an einen militärischen Drill / Verhaltenskreuze sind bei allen standardmässig im "erfüllt", Abweichungen nach oben und unten gibt es nicht bzw. gaaaaanz selten.

Sohn / 5. Klasse / blitzgescheit - redegewandt - Flegel, der überall seine Finger drinn hat / Lehrer ist ein extremer "Tüpflischiisser" / Kinder haben pro Woche drei Karten, die sie bei Verfehlungen abgeben müssen. Haben sie keine mehr, gibt es eine Ströfzgi. Der Lehrer hat eine Kartenbuchhaltung, für die er wohl bald SAP braucht. Nachdem, was mein Sohn zu Hause erzählt, geht es im Unterricht zu 80% um wer wegen was eine Karte abgeben muss und zu 20% um Lerninhalt.... Was immer wieder Thema ist: Die Mädchen dürfen viel mehr, die Buben werden sofort zusammengestaucht und sind immer die Bösen. Im Zeugnis gibt die Seite 1 meines Sohnes mit den Noten zu keinerlei Kritik Anlass. Die Seite 2 mit diesen "Dressur-Kreuzchen" ist - ähm - verbesserungsfähig. Das Kreuzchen "Hält sich an Regeln" hat er abonniert im Minus. Er meint, er könne machen was er wolle, es sei eh nie recht. Ich bin mittlerweile so weit, dass ich ihm sage, dass nicht diejenigen am weitesten im Leben kommen, die sich immer an die Regeln halten. Mein Sohn war noch nie dressierbar und er wird es nie sein - ob in der Schule oder zu Hause.
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lipbalm
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Re: Verhaltensnoten

Beitrag von lipbalm »

Ohh, wir haben das gar nicht…. Wir bekommen das immer mündlich mitgeteilt und ist nicht in der Zeugnis Mappe drin

Britta77
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Re: Verhaltensnoten

Beitrag von Britta77 »

Danke für deine Erfahrungen, Malaga. Uff, das hört sich sehr anstrengend an bei deinem Sohn.... Und ja, selbst ich mit 2 Töchtern hab schon wahrgenommen, dass die Jungs es nicht leichter in der Schule haben. Aktuell ist es so, dass (soweit ich das mitbekomme) jede Beleidigung auch auf dem Schulhof unter den Jungs in einem Eintrag mündet, wenn die Lehrperson es mitbekommt.
Ich finde diese Art der Fehlerkultur ganz furchtbar: das kleinste "Fehlverhalten" wie Haargummi im Sport vergessen führt zu einem Strich. Agenda für die Ufzgis Vergessen ist ein Eintrag. Auseinandersetzungen führen rasch zu Einträgen, wenn sie nicht überspitzt völlig diplomatisch und konstruktiv geführt werden. Ich habe bisweilen das Gefühl, der Eintrag hat den grösseren Stellenwert als die Lösung des Problems. Ja, für mich wird es auch zu einem kritischen Thema.....

Britta77
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Re: Verhaltensnoten

Beitrag von Britta77 »

Lipbalm, echt nicht, keine Verhaltensnoten im Zeugnis. Das hatte ich bisher auch noch nicht gehört.....

swam
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Re: Verhaltensnoten

Beitrag von swam »

Mein Sohn hatte jetzt in der 3. und 4. Klasse eine Lehrerin, die Belohnungs- und Bestrafungsstriche verteilt plus ein sogenanntes Kontrollblatt, auf dem eingetragen wurde, wenn man irgendetwas vergessen hatte (Hausaufgaben zu machen, Turnzeug etc). Zusätzlich hatten sie noch eine Hausaufgabentreppe, da gab es immer einen Kleber, wenn sie die Hausaufgaben gemacht hatten. Ich fand dass alles viel zu viel, Anfang 3. Klasse drehte sich alles um Striche, Einträge, Kleber.... Immerhin wurde es Mitte 3. Klasse besser, die Kinder gewöhnten sich dran. Ich bin aber gar kein Fan von solchen Dingen!
Sie hatten auch ein Heft mit Verhaltensbeurteilungen. Da vatten sie jeweils 3 Wochen lang das gleiche Ziel. Nach 3 Wochen kam das Heft nach Hause, damit die Eltern es sehen. Die Kreuze im Zeugnis basierten jeweils darauf.

Malaga1
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Re: Verhaltensnoten

Beitrag von Malaga1 »

Die frühere Lehrerin meines Sohnes hatte ein „Kaktusblatt“ für jedes Kind. Da wurde alles eingetragen, was das Kind schlecht machte und 1 x pro Monat mussten es die Eltern unterschreiben. Das habe ich genau zwei Mal gemacht und mich danach geweigert. Da standen so Dinge drauf wie „mit Bändeln gespickt im Turnen“. Mein Sohn ist kein Engel. Er ist ein anspruchsvolles, nicht manipulierbares Kind. Das fordert Erwachsene - auch mich - immer wieder heraus. Aber wie zum Geier kommt eine pädagogisch geschulte Person auf die Idee, nur das Negative aufzuschreiben? Dieser Lehrerin wünsche ich von ganzem Herzen vier Söhne im Kaliber von meinem und dann sprechen wir wieder miteinander :lol:.
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Lotus
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Re: Verhaltensnoten

Beitrag von Lotus »

Das Tragische daran ist ja, dass diese Regeln meist die angepassten Schülerinnen und Schüler, welche alles richtig machen wollen, mehr stresst, als die, welche aufmüpfig sind. Oft finden die das nach einer Zeit noch ziemlich cool, Striche zu sammeln.
Ich kommuniziere solche "Stressfaktoren" meiner Kinder immer mit der LP. Mein Kind würde ich stärken, und sagen, da kannst du nichts machen, die Striche kommen und gehen :mrgreen:
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Alebri
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Re: Verhaltensnoten

Beitrag von Alebri »

Wie diese wenigen Posts ja schon zeigen: Es gibt zig verschiedene Varianten, wie die LP damit umgehen - die Frage für mich: Was nützt so ein Post?

Klar, man kann sich beschweren, untermauern dass es bei anderen LP in anderen Gemeinden/Kantonen anders läuft, irgendwann zur Schulleitung, etc. Aber: Als Mutter eines Sohnes, der nächste Woche die obligatorische Schule abschliesst: Man wird immer wieder auf LP treffen, die irgendwas in irgendeiner Art und Weise machen, wie man es nicht gut findet ;-). Und irgendwann kommt die Berufsschule oder das Gymnasium... und irgendwann der erste Chef... und auch da wieder wird es Geschichten geben, die einem nicht passen. Was dann? Als Mutter immer wieder reklamieren, sich immer wieder einmischen?

Was ich gelernt habe: Man muss bis zu einem gewissen Grad einfach auch mal akzeptieren, wie es LP machen - egal, ob es einem passt oder nicht.

Ich habe meinen Sohn einfach immer gestärkt, d.h. in so einem Fall würde ich meinem Kind einfach sagen, dass er sich weitmöglichst an die Regeln halten soll, wenn es ein Strichli gibt, dann ist das so. Punkt. Davon geht die Welt nicht unter. Wenn ein Primarschulkind mal nur ein "gut" statt" ein "sehr gut" oder nur ein "genügend" irgendwo hat, ist damit seine Zukunft und seine Persönlichkeit nicht grad zerstört ;-). Ich habe mir halt in solchen Momenten auch gesagt, dass ja das Primarschulzeugnis eh kein Schwein interessiert - wird ja nicht mal bei der Lehrstellensuche eingeschickt. Aber ich finde halt, dass ein Kind auch lernen muss, dass eine LP etwas vielleicht anders (oder in den Augen der Eltern "falsch) macht und lernen muss, damit umzugehen. Wie geschrieben: Irgendwann wird es einen Berufsschullehrer haben - den kümmert es noch weniger als den Primarschullehrer, was die Eltern wollen, finden, etc. Und irgendwann wird es vielleicht einen Berufsbildner/einen Chef geben, der auch nicht immer fair, korrekt, etc. ist. Das ist das Leben - und ich finde, je früher dass das Kinder lernen und auch lernen, damit umzugehen, je besser. Da tut man dem Kind keinen Gefallen, wenn man sich immer einmischt - schon gar nicht, wenn es um ein Strichli-System geht, das ja eigentlich Pipifaz ist ;-).

Und schlussendlich: Die Regel bzw. das Strichli-System gilt ja für alle Kinder in der Klasse - ich finde, das ist wichtig. Es ist eine generelle Regel, nichts gegen Dein Kind persönlich, nichts unfaires. Also müssen rund 20 Kinder damit klar kommen - was offenbar möglich ist (ansonsten wären ja 19 andere Eltern schon längst Amok gelaufen ;-)). Und somit finde ich, ist es nicht Deine Aufgabe als Mutter, Dich da einzumischen und der LP zu sagen, was Du für richtig und falsch hälst, sondern Dein Kind zu unterstützen, sich von sowas nicht derart stressen zu lassen. Damit würdest Du Deine Energie sicher viel sinnvoller einsetzen - auch und nicht zuletzt für Dein Kind, das dadurch profitieren würde ;-).

Malaga1
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Re: Verhaltensnoten

Beitrag von Malaga1 »

@Lotus und Alebri: Zu einem Teil ist das sicher so. Meinen Sohn beeinndrucken die Karten nicht gross, auch wenn er es nicht cool findet. Was ich erschreckend finde, ist seine Aussage "Es ist ja eh nie gut". Manchmal kommt es mir vor, wie wenn sich ein Kind, das schlecht in Mathe ist, total viel Mühe gibt, es auf eine 4 im Zeugnis schafft und somit eine riesen Leistung erbracht hat. Die Lehrperson sagt dann nur "Das nächste Mal erwarte ich eine 5-6". Da wären alle total schockiert. Mein Sohn schüttelt die 5-6en zum Ärmel raus, ist aber nicht brav und angepasst (ein riesen Saugoof ist er auch nicht, aber halt kein braves, angepasstes Mädchen). Warum gibt es da zwei verschiedene Messlatten? Und dann diese unterschwelligen Vorwürfe von meist kinderlosen Lehrerinnen, die finden man müsse das Kind halt richtig erziehen. Unsere Tochter haben sie dann wohl im Spital vertauscht... Ich finde diese Kinderdressur das letzte.
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Britta77
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Re: Verhaltensnoten

Beitrag von Britta77 »

Alebri, du hast absolut recht: Wir alle müssen uns in allen Phasen unseres Lebens mit mehr oder weniger gerechten Normen auseinandersetzen. Und weder kann noch will ich meine Kinder völlig davor "schützen".
Aber bei meinen Kindern im Primaralter schaue ich schon hin. Und ich erlaube mir auch Anmerkungen gegenüber den Lehrpersonen, wenn ich denke, man könnte es für die gesamte Gruppe Kinder auch geschickter machen.
Wie ist das mit der Kraft Dinge zu ändern die man ändern kann, Geduld Dinge auszuhalten, die man nicht ändern kann und der Weisheit das eine vom anderen zu unterscheiden? Ich möchte meinen Kindern schon vermitteln, dass das ein wichtiger Grundsatz im Leben ist. Wenn ich in der Schule alles hin nehme, weil es nicht änderbar zu sein scheint, dann vermittele ich was Falsches. Etwas ändern wollen heisst auch nicht Aktionismus zu verbreiten und sofortige Implementierung des eigenen System zu verlangen, sondern in einem ersten Schritt das bestehende System zu hinterfragen. Wenn es gut begründet ist, dann ist wohl Geduld gefragt.
Insoweit finde ich meine Frage nach verschiedenen Handhabungen schon berechtigt. :D

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Lotus
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Re: Verhaltensnoten

Beitrag von Lotus »

Malaga: ich finde es auch doof. Ich sage meinen Kids das auch. Sie sind aber auch schon älter und wir haben sie so erzogen, dass man Mitmenschen auch mal unympatisch finden darf/kann (und das auch sagen darf ;) ) und trotzdem sein Ding macht oder mitmachen muss, freundlich bleibt!

:arrow: Hey, ich finde das auch nicht toll, aber Lehrer*innen wirst du noch ganz verschiedene antreffen und jede/r wird eigene Regeln mitbringen. Du kannst dem Lehrer*in sagen, dass es dich stresst/nervös macht. Ich werde es ihm/ihr auch sagen, beim nächsten Gespräch.

(Meine Kinder hat z.B. auch gestresst, wenn ein anderes Kind ständig Striche und Strafen bekam. )
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Sternli05
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Re: Verhaltensnoten

Beitrag von Sternli05 »

Kenne es nur aus der Oberstufe, in der Primar Gans das nicht.
In der Oberstufe bewertet jeder Lehrer/Fach und dann gibt es einen Durchschnitt davon im Zeugnis. Also einfach diese Kreuzchen.

Malaga
Das nervt mich auch. Meine beiden älteren Kinder waren sehr angepasst, freundlich, sozial, wurde uns immer wieder gesagt. Unser Jüngster ist Autust und die ersten 2 Schuljahre in derselben Schule, dieselben Lehrer. Da hiess es auf einmal das es nicht nur Autismus sei. Wir seien zuwenig konsequent, die Probleme seien Hausgemacht. Ah ja??? Er kommt aus der gleichen Familie wie die Grösserern!

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Re: Verhaltensnoten

Beitrag von lipbalm »

Britta77 hat geschrieben: Fr 9. Jul 2021, 22:45 Lipbalm, echt nicht, keine Verhaltensnoten im Zeugnis. Das hatte ich bisher auch noch nicht gehört.....
Extra nochmals nachgeschaut. Da stehen nur die Noten beim jeweiligen Fach….
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swam
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Re: Verhaltensnoten

Beitrag von swam »

Lotus hat geschrieben: Sa 10. Jul 2021, 08:52 Malaga: ich finde es auch doof. Ich sage meinen Kids das auch. Sie sind aber auch schon älter und wir haben sie so erzogen, dass man Mitmenschen auch mal unympatisch finden darf/kann (und das auch sagen darf ;) ) und trotzdem sein Ding macht oder mitmachen muss, freundlich bleibt!

:arrow: Hey, ich finde das auch nicht toll, aber Lehrer*innen wirst du noch ganz verschiedene antreffen und jede/r wird eigene Regeln mitbringen. Du kannst dem Lehrer*in sagen, dass es dich stresst/nervös macht. Ich werde es ihm/ihr auch sagen, beim nächsten Gespräch.

(Meine Kinder hat z.B. auch gestresst, wenn ein anderes Kind ständig Striche und Strafen bekam. )
Wir handhaben es genauso! Mein Sohn weiss, dass ich diese Einträge, wenn sie etwas vergessen, gar nicht richtig ernst nehmen kann. Sie sind schliesslich noch Kinder, und es ist absolut menschlich, dass man auch mal was vergisst. Klar, wenn ein Kind dauernd etwas vergisst, ist es was anderes. Aber dies müsste man meiner Meinung dann direkt mit dem betroffenen Kind und den Eltern anschauen. Aber natürlich muss mein Sohn trotzdem schauen, dass er nicht ständig einen Eintrag bekommt.

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Re: Verhaltensnoten

Beitrag von dede »

Sternli05 hat geschrieben: Sa 10. Jul 2021, 10:29 Kenne es nur aus der Oberstufe, in der Primar Gans das nicht.
In der Oberstufe bewertet jeder Lehrer/Fach und dann gibt es einen Durchschnitt davon im Zeugnis. Also einfach diese Kreuzchen.

Malaga
Das nervt mich auch. Meine beiden älteren Kinder waren sehr angepasst, freundlich, sozial, wurde uns immer wieder gesagt. Unser Jüngster ist Autust und die ersten 2 Schuljahre in derselben Schule, dieselben Lehrer. Da hiess es auf einmal das es nicht nur Autismus sei. Wir seien zuwenig konsequent, die Probleme seien Hausgemacht. Ah ja??? Er kommt aus der gleichen Familie wie die Grösserern!
Lps sind keine Fachpersonen in der Beurteilung von medizinischen Problemen - die allermeisten Lps haben viel zu wenig Erfahrung, um wirklich beurteilen zu können, was jetzt mit Autismus zu tun hat und was nicht und trotzdem gibt es zu viele Lps, die sich dieser Tatsache nicht bewusst sind und dann ungerechtfertigterweise solche Beurteilung abgeben. Die Folgen für die betroffenen Kindern finde ich schlimm.


@Britta
Oft ist es doch so, dass die Zeugnisse vorgefertigt sind und die Lp dazu verpflichtet ist, die Kreuzchen zu machen. Je nach Kanton sehen dann halt die Zeugnisse so oder so aus. Dafür kann die einzelne Lp jetzt nichts.

Zu Strichlilisten: haben wir je nach Lp auch, für Kinder mit Schwierigkeiten sehe ich da eher Stress als echte Hilfe. Für angepasstere Kinder mag es eine Hilfe sein, für viele aber auch wieder Stress, weil sie Mühe damit haben, dass andere Kinder so viele Striche und Strafen erhalten und sich an der Situation weder für diese Kinder noch für die ganze Klasse etwas ändert, sondern es vor allem viel Diskussionen um diese Striche und Strafen gibt.

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Re: Verhaltensnoten

Beitrag von Britta77 »

Wie seht ihr das konkret, dass die SuS beim System unserer Lehrperson alle bei sehr gut starten und dann mit praktisch jedem Strich und Eintrag runterrutschen? Gemäss des Hefts gibt es keine Löschungen der Striche/Einträge und die Kinder können sich (scheinbar) nicht verbessern. Due Lehrperson sagte, dass sie am Ende des Schuljahres schon nochmal eine Gesamtbetrachtung macht....
Mich stört diese (scheinbare) Einbahnstrasse nach unten halt schon.
Gibt es da bei euch andere Lösungen?

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Re: Verhaltensnoten

Beitrag von millou »

Britta77 hat geschrieben: So 11. Jul 2021, 13:14 Wie seht ihr das konkret, dass die SuS beim System unserer Lehrperson alle bei sehr gut starten und dann mit praktisch jedem Strich und Eintrag runterrutschen? Gemäss des Hefts gibt es keine Löschungen der Striche/Einträge und die Kinder können sich (scheinbar) nicht verbessern. Due Lehrperson sagte, dass sie am Ende des Schuljahres schon nochmal eine Gesamtbetrachtung macht....
Mich stört diese (scheinbare) Einbahnstrasse nach unten halt schon.
Gibt es da bei euch andere Lösungen?
Ich weiss es nicht, wie sie das bei uns genau handhaben. Ich glaub die Kleine hatte so Kugeli, die sie als Klasse Ende Woche dann irgendwie tauschen konnten.
Da es bei uns aber noch nie zu Problemen/Diskussionen kam deswegen, ist es mir aber auch piepegal.

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Re: Verhaltensnoten

Beitrag von Malaga1 »

Gehört zwar nur halb hierher, aber dieses Interview ist sehr lesenswert: https://www.fritzundfraenzi.ch/erziehun ... isten-sein

Bei vielen Kindern, die anspruchsvoller zu handeln sind wie andere, gibt es einen Grund dafür. Es wird dann auch nicht besser, wenn man sie für ihr Verhalten bestraft. Man sollte besser mal danach frage, was der Grund für das Verhalten ist.
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Re: Verhaltensnoten

Beitrag von Sternli05 »

Dede
Der Schulleiter betonte immer wieder das er Erfahrung auf dem Gebiet habe. Egal, er ist jetzt auf einer tollen Schule und muss sich nicht mehr als so anders fühlen.

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