Finanzielle Sicherheit oder Zufriedenheit?
Moderator: conny85
Finanzielle Sicherheit oder Zufriedenheit?
Mich würde einfach mal interessieren wie ihr das seht. Was ist wichtig für euch? Eure Zufriedenheit oder spielen Finanzielle Aspekte die wichtigere Rolle?
Was würdet ihr vorziehen? Einen Beruf eine Arbeit die ihr liebt, in der ihr aufgeht und für die ihr euch berufen fühlt und dafür ist es finanziell eng.
Dann doch lieber einen Beruf eine Arbeit die einfach Arbeit ist und euch aber nicht wirklich gefällt, euch eher stresst, aber dafür gibt es viele finanzielle Unabhängigkeit?
Was würdet ihr vorziehen? Einen Beruf eine Arbeit die ihr liebt, in der ihr aufgeht und für die ihr euch berufen fühlt und dafür ist es finanziell eng.
Dann doch lieber einen Beruf eine Arbeit die einfach Arbeit ist und euch aber nicht wirklich gefällt, euch eher stresst, aber dafür gibt es viele finanzielle Unabhängigkeit?
-
- Member
- Beiträge: 295
- Registriert: Mo 28. Mai 2018, 10:32
- Geschlecht: weiblich
Re: Finanzielle Sicherheit oder Zufriedenheit?
Die Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten, weil hier suggeriert wird, es gibt nur weiss und schwarz. Ganz klar würde ich sagen: Mir ist finanzielle Sicherheit enorm wichtig. Ständig jeden Franken umzudrehen, kann auf Dauer richtig krank machen. Aber: in einem Beruf, wo ich doch 1/3 meiner wertvollen Lebenszeit verbringe, habe ich den Anspruch zufrieden zu sein. Und wer sagt, dass sich hier nicht Optionen auftut um mehr Geld zu generieren? Ich bin eigentlich seit je her AE. D.h. ich habe immer Teilzeit gearbeitet und demensprechend verdient. Hier und da hatte ich kleinere Nebenjobs wie putzen, kinder hütten etc. Wir hatten immer genug Geld für unsere Bedürfnisse. Auch Ferien konnte ich mit ein paar schlauen Tricks immer gut finanzieren. Bleibt Ende Monat was übrig? Nein. Nervt das? Oh ja. Doch ich habe einen Job, der mich nicht stresst. Der mir maximale Freiheit (was besonders mit Kindern enorm wichtig ist) gibt und der mir ermöglicht, mich auch weiterzubilden. Und ich lebe gut. Nebst dessen profititere ich natürlich von Prämienverbilligung, niedrigeren Steuern, hier und da Vergünstigungen, Subventionen etc. Irgendwie gleicht es sich immer aus. Also für eine klare Antwort: Ich würde immer meine Zufriedenheit an erster Stelle setzen, ausser nur Geld macht mich zufrieden

- danci
- Foren-Guru
- Beiträge: 8185
- Registriert: Fr 4. Jan 2008, 18:53
- Geschlecht: weiblich
- Wohnort: Kt. Bern
Re: Finanzielle Sicherheit oder Zufriedenheit?
Ich denke nicht unbedingt, dass es ein entweder-oder wird. Wer Mühe hat, seine Miete/Hypothek zu bezahlen oder nicht weiss, ob er bis Ende Monat etwas zu essen kaufen kann, wird auch nicht zufrieden sein, egal wie toll der Job, die Berufung auch ist. V.a. wenn man eine Familie hat, alleine ist es noch ein bisschen etwas anderes. Existenzängste können extrem an einem nagen und sind alles andere als gesund. Ich sehe es in meinem Beruf sehr gut, wie diese Familien richtig kaputt machen können, gar zu Depressionen, Sucht oder Aggressionen führen.
Dann gibt es eine gewisse Schwelle, wo man genug hat, um anständig zu leben. Das ist in meinen Augen die "finanzielle Sicherheit". Dies muss nicht bedeuten, einen Jahreslohn auf der Seite zu haben oder 20% sparen zu können oder was auch immer, sondern halt einfach genug, dass man ein bescheidenes Leben leben kann, ohne Angst vor dem Gang zum Briefkasten zu haben. Ab da würde ich ehrlich gesagt beides gleich einschätzen. Der Job soll Zufriedenheit bringen, aber Arbeit soll auch angemessen bezahlt werden. Frauen neigen da oft dazu, sich mit sehr wenig zufrieden zu geben. Aber ich sage immer wieder: Auch ein CEO arbeitet sehr gerne und niemand kommt auf die Idee, dass er deshalb nicht gut verdienen soll (ok, bei einigen Mio. Bonus kommen dann schon Fragen
). Mir war es immer wichtig, eine gute Ausbildung zu machen, damit ich die Chance habe, den Job zu wählen, der mir gefällt und mit diesem aber genug zu verdienen, um damit leben zu können. Mit meiner Ausbildung könnte ich viel mehr verdienen, als ich es tue, in einem anderen Bereich, aber das will ich nicht. Reiche noch reicher zu machen oder Millionen für irgendwelche Konzerne zu generieren, würde vielleicht rein handwerklich Spass machen, ich operiere gerne mit Zahlen, aber mich nicht befriedigen. Ich möchte nicht nur was Spannendes, sondern auch etwas Sinnhaftes tun, nicht nur für mich, sondern auch für die Gesellschaft. Das war mir immer sehr wichtig. Dann setze ich mich auch voll ein, ABER das bedeutet für mich auch, dass ich dafür angemessen bezahlt werden möchte. Ich lasse mich nicht ausnutzen, das ist schlicht nicht fair nach allem, was ich dafür eingesetzt habe und würde mich halt auch nerven. Nur weil jemanden ein Job gefällt, soll es keine Ausrede sein, tiefe Löhne zu zahlen. Daher muss es eine Balance zwischen beidem sein.
Dann gibt es eine gewisse Schwelle, wo man genug hat, um anständig zu leben. Das ist in meinen Augen die "finanzielle Sicherheit". Dies muss nicht bedeuten, einen Jahreslohn auf der Seite zu haben oder 20% sparen zu können oder was auch immer, sondern halt einfach genug, dass man ein bescheidenes Leben leben kann, ohne Angst vor dem Gang zum Briefkasten zu haben. Ab da würde ich ehrlich gesagt beides gleich einschätzen. Der Job soll Zufriedenheit bringen, aber Arbeit soll auch angemessen bezahlt werden. Frauen neigen da oft dazu, sich mit sehr wenig zufrieden zu geben. Aber ich sage immer wieder: Auch ein CEO arbeitet sehr gerne und niemand kommt auf die Idee, dass er deshalb nicht gut verdienen soll (ok, bei einigen Mio. Bonus kommen dann schon Fragen

Die Grosse, 2008
Der Mittlere, 2011
Die Kleine, 2015
Der Mittlere, 2011
Die Kleine, 2015
Re: Finanzielle Sicherheit oder Zufriedenheit?
Ich sehe es ähnlich: ein Job der zwar Spass macht, mich aber in finanzielle Nöte bringt, macht mich nicht zufrieden.
Es kommt wohl darauf an auf welchem Niveau man sich bewegt. Also wirds wirklich knapp oder ists einfach nur "ein bisschen weniger"?
Es kommt wohl darauf an auf welchem Niveau man sich bewegt. Also wirds wirklich knapp oder ists einfach nur "ein bisschen weniger"?
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")
Re: Finanzielle Sicherheit oder Zufriedenheit?
Ich habe eine Arbeit die mich ausfüllt, finanziell aber gerade so reicht. Kann nicht ausgebaut werden. Dazu seit März 23 eine die einfach Geld bringt aber keine Freude macht. Mich dann auch immer wieder an meine Grenzen bringt da Pensum doch hoch ist (beides zusammen) nun überlege ich immer, einfach nur noch das zu machen was mich erfüllt.
Wir leben sehr gut mit beiden Gehältern plus Unterhalt. Nur der bleibt nicht ewig.
Es wäre nicht extrem eng aber wir müssten schon mehr au unsere Ausgaben achten. Ich habe ein Haus, das ist etwas unberechenbar.
Ich war noch nie so oft krank wie in diesem guten Jahr.
Wir leben sehr gut mit beiden Gehältern plus Unterhalt. Nur der bleibt nicht ewig.
Es wäre nicht extrem eng aber wir müssten schon mehr au unsere Ausgaben achten. Ich habe ein Haus, das ist etwas unberechenbar.
Ich war noch nie so oft krank wie in diesem guten Jahr.
Re: Finanzielle Sicherheit oder Zufriedenheit?
Wenn Arbeit krank macht ist das auch nichts.
Und wenn du die gut bezahlte Arbeit ein wenig reduzierst? Oder gegen eine andere Stelle eintauschst die weniger frustet aber auch Geld bringt?
Und wenn du die gut bezahlte Arbeit ein wenig reduzierst? Oder gegen eine andere Stelle eintauschst die weniger frustet aber auch Geld bringt?
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")
Re: Finanzielle Sicherheit oder Zufriedenheit?
Ich liebe meinen Job. So sehr, dass ich ihn auch ohne Bezahlung machen würde (aber das sage ich dem Chef nicht
). Wenn wir als Familie, 3 Kinder, Haus und Tiere, davon auskommen müssten, würde es nicht reichen. Mir graut vor dem Tag, an dem GG pensioniert wird und noch zwei Kinder in der Ausbildung sein werden. Wahrscheinlich werden wir das Haus verkaufen. Aufstocken kann ich nicht, aber selbst mit 100% wäre es sehr knapp. Ich könnte einen Zweitjob annehmen. Die Kinder müssten während des Studiums jobben. Falls sie doch nicht studieren würden (noch wollen sie alle), dann sähe es finanziell besser aus.
Aber was nützt es, zu überlegen, was vielleicht irgendwann mal sein würde? Ich freue mich über meinen Job, über die Flexibilität und auch darüber, dass GG gut verdient und es uns im Moment in allen Dingen gut geht.
Aber was nützt es, zu überlegen, was vielleicht irgendwann mal sein würde? Ich freue mich über meinen Job, über die Flexibilität und auch darüber, dass GG gut verdient und es uns im Moment in allen Dingen gut geht.
SCHWEIGEN IST GOLD.
ES SEI DENN, DU HAST KINDER. DANN IST SCHWEIGEN VERDÃCHTIG!
ES SEI DENN, DU HAST KINDER. DANN IST SCHWEIGEN VERDÃCHTIG!
Re: Finanzielle Sicherheit oder Zufriedenheit?
Noch was: mein Vater, mittlerweile 83 Jahre alt, hatte einen "mache ich gerne-Job" und einen "muss ich fürs Geld machen-Job". Noch heute schimpft er über den zweiten. Hätte er wohl lieber sein lassen.
SCHWEIGEN IST GOLD.
ES SEI DENN, DU HAST KINDER. DANN IST SCHWEIGEN VERDÃCHTIG!
ES SEI DENN, DU HAST KINDER. DANN IST SCHWEIGEN VERDÃCHTIG!
Re: Finanzielle Sicherheit oder Zufriedenheit?
Danke für eure Sichtweisen.
MissMommy
Auch mit nur einem Job habe ich keine Prämienverbilligung etc.
Danci
Tja, ich bin Eine von denen, die immer nur Mami werden wollten
. Heute würde ich auch viel mehr in eine gute Bildung investieren. Nun bin ich alleinerziehend. Aber ich habe wirklich 2 gut bezahlte Jobs, ich darf mich nicht beklagen.
Sonrie
Ich bin nicht mal sicher ob es der Job ist der krank macht oder die Überforderung mit 80% arbeiten, Haus, Garten und 2 Jungs die speziell sind.
Aber gerade du und auch Danci, ihr arbeitet doch auch Hochprozentig ohne Probleme.
Lustig, gerade heute Morgen kam jetzt meine Chefin (Bürojob) und möchte mir mehr Kompetenzen anvertrauen. Das macht die Arbeit dann interessanter, den jetzt ist es einfach recht langweilig.
Ich schwanke einfach immer sehr hin und her und her und hin
MissMommy
Auch mit nur einem Job habe ich keine Prämienverbilligung etc.
Danci
Tja, ich bin Eine von denen, die immer nur Mami werden wollten
Sonrie
Ich bin nicht mal sicher ob es der Job ist der krank macht oder die Überforderung mit 80% arbeiten, Haus, Garten und 2 Jungs die speziell sind.
Aber gerade du und auch Danci, ihr arbeitet doch auch Hochprozentig ohne Probleme.
Lustig, gerade heute Morgen kam jetzt meine Chefin (Bürojob) und möchte mir mehr Kompetenzen anvertrauen. Das macht die Arbeit dann interessanter, den jetzt ist es einfach recht langweilig.
Ich schwanke einfach immer sehr hin und her und her und hin
- danci
- Foren-Guru
- Beiträge: 8185
- Registriert: Fr 4. Jan 2008, 18:53
- Geschlecht: weiblich
- Wohnort: Kt. Bern
Re: Finanzielle Sicherheit oder Zufriedenheit?
@ Sternli
Ich möchte mich auch gar nicht mit Alleinerziehenden vergleichen, aber ich hatte insgesamt 4 Jahre, wo er jeweils im Sommer von Mai bis September im Ausland war. Das hiess für mich neben dem Job alles alleine managen musste und zwar "gerade nur" von Anfangs Mai bis Anfangs Juli und dann wieder von Mitte August bis Ende September, also rund 2x 2 Monate und ich kam völlig an meine Grenzen. Meine Kinder waren da zwar noch kleiner als Deine, aber ohne Einschränkungen. Ich lief da nur noch am Rad und zählte die Tage. Alles, was irgendwie ging, wurde verschoben. Und ich mag mich noch erinnern, wie ich im letzten Jahr gearbeitet hatte, drei Kinder zu versorgen hatte und auch noch meine Selbständigkeit vorbereitete. Da kam meine Grosse (damals 8. Klasse) mit eine Elterntagebuch für die Berufswahl und einem Zettel, man solle doch mit dem Kind die BAM besuchen. Ich sass am Tisch, habe diese Zettel gelesen und die nächste Stunde nur noch geheult vor lauter Überforderung. Meine Kinder verstanden die Welt nicht mehr.
Es war rückblickend eine solche Kleinigkeit, aber der berühmte Tropfen, der das Fass völlig zum Überlaufen brachte. Ich konnte schlicht nicht mehr noch etwas irgendwo unterbringen.
Und auch zusammen gibt es immer wieder Situationen, die einfach zuviel werden. Die Idee der LP meiner Jüngsten, dass HA von einem Tag auf den anderen gemacht werden müssen, der 300. Lehrerwechsel bei meinem Mittleren, eine Krise der Grossen, die eigentlich ein Selbstläufer ist, worauf wir und auch etwas verlassen, eine ungeplante Eskalation in einem Fall etc. etc. Von Haushalt und Garten nicht zu sprechen....(ich habe dieses WE die Wäsche der letzten 2,5 Wochen gemacht, hat vorher einfach nicht gereicht....so als Beispiel). Also einfach so easypeasy, wie es tönt, ist es absolut nicht, zumindest bei mir nicht, ich kann nicht für sonrie sprechen.
Auch wenn man es sich so selbst gewählt hat und man eigentlich zum Modell steht etc.: Es ist einfach verdammt viel und anstrengend. Punkt.
Daher würde ich mich nicht vergleichen, sondern einfach schauen, was für Dich und deine Familie geht. Vielleicht sind ja die neuen Aufgaben eine neue Möglichkeit. Und ansonsten finde ich den Vorschlag von sonrie gut, vielleicht gibt es ja eine Zwischenlösung.
Ich denke, da kommen jetzt einige "auf die Welt", sei es aufgrund einer Scheidung oder weil sich auch die Politik ändert und damit eine Ehe nicht mehr als "Versorgungssicherheit" gilt. Da bist Du in guter Gesellschaft. "Nur Mami" kenne ich so halt gar nicht, war daher auch für mich nie gross ein Thema. Vorbilder und eigene Kindheit machen sehr viel aus. Was ich aber von Dir lese, scheint mir, Du hast es sehr gut gemanagt, dich auf Deine eigenen Füsse gehievt und das Leben in die Hand genommen. V.a. finde ich es auch gut, dass Du an die Zeit nach den Alimenten denkst. Das ist alles andere als selbstverständlich. Ich habe hier immer wieder Frauen, die ich am liebsten schütteln würde, um sie aus ihrer Traumwelt zu wecken


Das ist ein Trugschluss, zumindest bei mir. Hochprozentig ja, aber ohne Problem nicht immer unbedingt. Da trügt das Bild im Forum manchmal. Und Du darfst nicht vergessen: wir haben Partner! Mein Mann hat vor 8 Monaten den Job gewechselt und ist nun immer spätestens um 15.00 Uhr daheim, das erleichtert enorm.
Ich möchte mich auch gar nicht mit Alleinerziehenden vergleichen, aber ich hatte insgesamt 4 Jahre, wo er jeweils im Sommer von Mai bis September im Ausland war. Das hiess für mich neben dem Job alles alleine managen musste und zwar "gerade nur" von Anfangs Mai bis Anfangs Juli und dann wieder von Mitte August bis Ende September, also rund 2x 2 Monate und ich kam völlig an meine Grenzen. Meine Kinder waren da zwar noch kleiner als Deine, aber ohne Einschränkungen. Ich lief da nur noch am Rad und zählte die Tage. Alles, was irgendwie ging, wurde verschoben. Und ich mag mich noch erinnern, wie ich im letzten Jahr gearbeitet hatte, drei Kinder zu versorgen hatte und auch noch meine Selbständigkeit vorbereitete. Da kam meine Grosse (damals 8. Klasse) mit eine Elterntagebuch für die Berufswahl und einem Zettel, man solle doch mit dem Kind die BAM besuchen. Ich sass am Tisch, habe diese Zettel gelesen und die nächste Stunde nur noch geheult vor lauter Überforderung. Meine Kinder verstanden die Welt nicht mehr.

Und auch zusammen gibt es immer wieder Situationen, die einfach zuviel werden. Die Idee der LP meiner Jüngsten, dass HA von einem Tag auf den anderen gemacht werden müssen, der 300. Lehrerwechsel bei meinem Mittleren, eine Krise der Grossen, die eigentlich ein Selbstläufer ist, worauf wir und auch etwas verlassen, eine ungeplante Eskalation in einem Fall etc. etc. Von Haushalt und Garten nicht zu sprechen....(ich habe dieses WE die Wäsche der letzten 2,5 Wochen gemacht, hat vorher einfach nicht gereicht....so als Beispiel). Also einfach so easypeasy, wie es tönt, ist es absolut nicht, zumindest bei mir nicht, ich kann nicht für sonrie sprechen.
Auch wenn man es sich so selbst gewählt hat und man eigentlich zum Modell steht etc.: Es ist einfach verdammt viel und anstrengend. Punkt.
Daher würde ich mich nicht vergleichen, sondern einfach schauen, was für Dich und deine Familie geht. Vielleicht sind ja die neuen Aufgaben eine neue Möglichkeit. Und ansonsten finde ich den Vorschlag von sonrie gut, vielleicht gibt es ja eine Zwischenlösung.
Zuletzt geändert von danci am Mo 17. Jun 2024, 16:49, insgesamt 1-mal geändert.
Die Grosse, 2008
Der Mittlere, 2011
Die Kleine, 2015
Der Mittlere, 2011
Die Kleine, 2015
Re: Finanzielle Sicherheit oder Zufriedenheit?
Schliesse mich an. Vergleichen ist immer schwierig, aber wenn, dann musst du darauf achten dass du nicht Äpfel mit Birnen vergleichst. Es geht doch darum was DU in deiner Situation brauchst, möchtest und auch leisten kannst, nicht was andere in ihrem set up machen. Man sieht immer nur einen Ausschnitt, es ist nicht immer alles easy, manchmal ist es einfach streng.
Ich arbeite auch 80%, hab aber einen Mann der alles mitträgt (jede Entscheidung, den haushalt, Termine etc.) und 3 Kinder die Unterstützung "nur" im normalen Bereich benötigen. Zudem kann ich von zu Hause aus arbeiten und hab den Haushalt teilweise outgesourced bzw. mit dem Mann geteilt und bin da total schmerzbefreit und kann 5 gerade sein lassen.
Plus: wenn man mag was man tut sind die 80% weniger belastend als anderes.
Dazu kommt, dass du und ich vielleicht auch einfach anders ticken oder andere Bedürfnisse haben... ich brauche zb. wenig Schlaf und es geht mir am besten wenn viel läuft, ist manchmal anstrengend für andere. Will ich es so haben? Ja. Funktioniert alles easy und nebenher? NEIN!!! Ich schliesse mich da danci an: Es ist einfach verdammt viel und anstrengend. Punkt.
(aber ist selbstgewählt und drum gibts auch nicht zu jammern)
Es ist also total egal was bei anderen zu funktionieren scheint, ich denke DU brauchst eine Lösung für DICH - und du musst an deinen Stellschrauben drehen. Ich hab keine Ahnung von welchen Jobs wir hier sprechen (hab dich aber als Religions-LP in Erinnerung?) - aber warum ist der "gute" Job nicht ausbaubar?
Oder wie wäre es, wenn du dich auf den fokussierst und den anderen soweit runter fährst, dass du mehr Freizeit hast aber dennoch was verdienst? Also dass du insgesamt halt nicht auf 80% sondern auf zb 60% kommst?
Oder eben, den zweiten Job gegen einen anderen Job eintauschen?
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")
Re: Finanzielle Sicherheit oder Zufriedenheit?
Sonrie
Ja einerseits Relilehrerin 50%. Da es immer Randstunden sind habe ich schon alle
. Werde oft angefragt aber sind halt alle Stunden zur selben Zeit. Für diese Arbeit mache ich auch viel Zuhause, aber wie du sagst, liebt man es, ist es leicht. Im Büro die 30% das war ein Glücksfall eigentlich. Kann ich 3x am Morgen nach der Reli hin. Aber es macht halt nicht so viel Spass.
Ich denke ich hab wirklich Glück. Bin recht flexibel, ausser die Präsenz im Unterricht, dazu natürlich Schulferien. Darum denke ich manchmal: hei warum ist das zuviel? Andere arbeiten auch so viel. Meine Tochter ist ein Selbstläufer, meistens. Meine mittlerer Sohn, obwohl bald 18, braucht immer noch oft Support, der Kleine ist in einer anderen Liga mit seinem Autismus. Er ist aber unter der Woche nicht hier. Ausser neu Dienstag Abend.
Oh meine Schmerzgrenze ist sehr hoch. Ich könnte meistens nicht spontan Besuch empfangen. Oft steht am Morgen noch Geschirr vom Abendessen. Wäsche…. Wo Berge sich erheben. Letzthin hat der Gärtner meiner Nachbarn geklingelt. Mein Garten sehr ja schlimm aus. Er würde ihn machen. Hab dankend abgelehnt.
Aber ja, ich muss wohl schauen wo ich was drehen kann um zufriedener zu sein mit Allem.
Ja einerseits Relilehrerin 50%. Da es immer Randstunden sind habe ich schon alle
Ich denke ich hab wirklich Glück. Bin recht flexibel, ausser die Präsenz im Unterricht, dazu natürlich Schulferien. Darum denke ich manchmal: hei warum ist das zuviel? Andere arbeiten auch so viel. Meine Tochter ist ein Selbstläufer, meistens. Meine mittlerer Sohn, obwohl bald 18, braucht immer noch oft Support, der Kleine ist in einer anderen Liga mit seinem Autismus. Er ist aber unter der Woche nicht hier. Ausser neu Dienstag Abend.
Oh meine Schmerzgrenze ist sehr hoch. Ich könnte meistens nicht spontan Besuch empfangen. Oft steht am Morgen noch Geschirr vom Abendessen. Wäsche…. Wo Berge sich erheben. Letzthin hat der Gärtner meiner Nachbarn geklingelt. Mein Garten sehr ja schlimm aus. Er würde ihn machen. Hab dankend abgelehnt.
Aber ja, ich muss wohl schauen wo ich was drehen kann um zufriedener zu sein mit Allem.
Re: Finanzielle Sicherheit oder Zufriedenheit?
Aus meiner Sicht braucht es beides. Im Idealfall an einem Ort vereint. Ich hatte dies jahrelang, mein Chef ein Traum, flexibel ohne Ende, Lohn gut, Team toll, Job interessant, aber die Firma per se eine Katastrophe. Ich war eigentlich nur noch dort wegen meinem Chef, unsere Zusammenarbeit war schlicht perfekt, jeden einzelnen Tag war ich absolut happy, nie stand etwas zwischen uns und nichts und niemand hätte mich rausgebracht.
Bis Tag X kam und rund 40% der Stellen abgebaut wurden, darunter auch mein Chef. Für mich war es untragbar und geendet hat es damit, dass ich ins Blaue gekündigt habe.
Aber: dies hab ich nur gemacht, weil sowohl mein Mann als auch ich gut bezahlte 100% Jobs haben. Ein Lohn würde zum Leben problemlos reichen.
Mittlerweile hab ich einen neuen Job und war am Ende gerade mal 2 Wochen "arbeitslos".
An deiner Stelle würde ich wohl schauen, ob es längerfristig einen anderen Bürojob gibt, der dich mehr befriedigt und fordert. Wenn man den Job liebt, ist ein hohes Pensum viel einfacher und erfüllender als ein kleines Pensum, bei dem man sich nur ärgert.
Bis Tag X kam und rund 40% der Stellen abgebaut wurden, darunter auch mein Chef. Für mich war es untragbar und geendet hat es damit, dass ich ins Blaue gekündigt habe.
Aber: dies hab ich nur gemacht, weil sowohl mein Mann als auch ich gut bezahlte 100% Jobs haben. Ein Lohn würde zum Leben problemlos reichen.
Mittlerweile hab ich einen neuen Job und war am Ende gerade mal 2 Wochen "arbeitslos".
An deiner Stelle würde ich wohl schauen, ob es längerfristig einen anderen Bürojob gibt, der dich mehr befriedigt und fordert. Wenn man den Job liebt, ist ein hohes Pensum viel einfacher und erfüllender als ein kleines Pensum, bei dem man sich nur ärgert.
Re: Finanzielle Sicherheit oder Zufriedenheit?
Sternli
Langweilige Jobs, bei denen ich nichts zu tun habe und warten muss, bis endlich Feierabend ist, ist nichts für mich. Ich hatte 18 Jahre das gleiche bei verschiedenen Versicherungen gemacht und wollte dann vor 50 noch für den Rest etwas anderes machen. Zwei Sozialversicherungsbereiche sagten mir gar nicht zu und im dritten gefällt es mir wieder sehr und ich denke, dass ich in dem bleibe, bis ich pensioniert werde. Eine Lohneinbusse musste ich in Kauf nehmen, aber das Geld ist mir nicht so wichtig. Die Wohnungsmiete ist nicht mehr als 1/3. Es reicht ein 80%-Pensum, da ich bewusst seit Herbst 2020 auf ein Auto verzichte. Ferien sind mehr sehr wichtig und ich gehe oft. Aber dort spare ich Geld, in dem ich wie als jung nur die Verkehrsmittel (Zug, Flug) buche, mit Rucksack herummreise, in Hostels in Massenschlägen übernachte, etc. Ich glaube nicht, dass ich glücklicher wäre, wenn ich 1000.00 mehr monatlich verdienen würde und eine Privatreise über ein Schweizer Reisebüro buchen könnte. Auch an materiellem brauche ich nicht viel, um glücklich zu sein (keine Uhr, die mir Höhenmeter, Puls, etc. anzeigt, älteres Natel, mein Fahrrad hatte ich schon, als man noch Velovignetten brauchte). Die Ausrüstung für meine Hobbies versuche ich Occasion oder dann im Ausverkauf zu kaufen (z.Bsp. mit meinen Skitourenskis, die zuvor eine Saison vermietet wurde, bin ich sehr zufrieden, auch wenn sie paar Kratzer hatten).
Die Kinder (17 und 18) kosten auch immer weniger, da sie immer weniger mit mir Ferien und Ausflüge machen, sondern mit Freund/in, Kollegen und dann müssen sie es selber finanzieren. Die Tochter zahlt schon seit 3 Jahren (Beginn Lehre) alles ausser der Krankenkasse selber und isst nicht mehr viele Mahlzeiten bei mir oder ihrem Vater, da sie am Arbeitsplatz, unterwegs etwas kauft, eingeladen wird oder auswärts im Ausgang isst. Beim Sohn in der Kantonsschule sieht es anders aus, da er nichts verdient, mehr bei mir bzw. Vater isst und auch Zmittag in die Schule mitnimmt. Diesen Sommer fallen für ihn erstmals keine Lagergebühren mehr an, da er nur noch Lager-Leiter und nicht mehr Lager-Teilnehmer ist. Auch braucht er keine neue Skis, Skihelm, Skischuhe, Velos, Velohelm etc. mehr, da er wohl seine Endgrösse erreicht hat. Diese "speziellen" doch sehr teuren Anschaffungen wären nicht in seinem Jugendlohn drin. Das Geld für die kommenden Autofahrstunden hat er sich vor einem Jahr auf die Konfirmation gewünscht.
Langweilige Jobs, bei denen ich nichts zu tun habe und warten muss, bis endlich Feierabend ist, ist nichts für mich. Ich hatte 18 Jahre das gleiche bei verschiedenen Versicherungen gemacht und wollte dann vor 50 noch für den Rest etwas anderes machen. Zwei Sozialversicherungsbereiche sagten mir gar nicht zu und im dritten gefällt es mir wieder sehr und ich denke, dass ich in dem bleibe, bis ich pensioniert werde. Eine Lohneinbusse musste ich in Kauf nehmen, aber das Geld ist mir nicht so wichtig. Die Wohnungsmiete ist nicht mehr als 1/3. Es reicht ein 80%-Pensum, da ich bewusst seit Herbst 2020 auf ein Auto verzichte. Ferien sind mehr sehr wichtig und ich gehe oft. Aber dort spare ich Geld, in dem ich wie als jung nur die Verkehrsmittel (Zug, Flug) buche, mit Rucksack herummreise, in Hostels in Massenschlägen übernachte, etc. Ich glaube nicht, dass ich glücklicher wäre, wenn ich 1000.00 mehr monatlich verdienen würde und eine Privatreise über ein Schweizer Reisebüro buchen könnte. Auch an materiellem brauche ich nicht viel, um glücklich zu sein (keine Uhr, die mir Höhenmeter, Puls, etc. anzeigt, älteres Natel, mein Fahrrad hatte ich schon, als man noch Velovignetten brauchte). Die Ausrüstung für meine Hobbies versuche ich Occasion oder dann im Ausverkauf zu kaufen (z.Bsp. mit meinen Skitourenskis, die zuvor eine Saison vermietet wurde, bin ich sehr zufrieden, auch wenn sie paar Kratzer hatten).
Die Kinder (17 und 18) kosten auch immer weniger, da sie immer weniger mit mir Ferien und Ausflüge machen, sondern mit Freund/in, Kollegen und dann müssen sie es selber finanzieren. Die Tochter zahlt schon seit 3 Jahren (Beginn Lehre) alles ausser der Krankenkasse selber und isst nicht mehr viele Mahlzeiten bei mir oder ihrem Vater, da sie am Arbeitsplatz, unterwegs etwas kauft, eingeladen wird oder auswärts im Ausgang isst. Beim Sohn in der Kantonsschule sieht es anders aus, da er nichts verdient, mehr bei mir bzw. Vater isst und auch Zmittag in die Schule mitnimmt. Diesen Sommer fallen für ihn erstmals keine Lagergebühren mehr an, da er nur noch Lager-Leiter und nicht mehr Lager-Teilnehmer ist. Auch braucht er keine neue Skis, Skihelm, Skischuhe, Velos, Velohelm etc. mehr, da er wohl seine Endgrösse erreicht hat. Diese "speziellen" doch sehr teuren Anschaffungen wären nicht in seinem Jugendlohn drin. Das Geld für die kommenden Autofahrstunden hat er sich vor einem Jahr auf die Konfirmation gewünscht.
Meitli 12/05
Bueb 06/07
Bueb 06/07
-
- Member
- Beiträge: 300
- Registriert: Fr 9. Sep 2022, 10:53
Re: Finanzielle Sicherheit oder Zufriedenheit?
Ich glaube, letztlich gibt es in jedem Job Dinge, die man weniger mag. Die Frage ist einfach wie sehr überwiegt das Negative und was hat/sieht man für Alternativen.
Kannst du den ungeliebten Job als notwendiges Übel deiner Erwerbstätigkeit anschauen? Was ist dir finanzielle Sicherheit wert? Oder umgekehrt, was ist dir weniger Stress wert? Diese Fragen kannst nur du für dich beantworten.
Ist es noch erträglich oder kommst du an eine Grenze? Manchmal habe ich in der heutigen Zeit das Gefühl, dass wir in einem Optimierungswahn leben. Man kann kaum über etwas jammern/Dampf ablassen ohne dass gleich Vorschläge kommen, wie man was an der Situation ändern könnte. Zudem wird rundum betont, wie gern die anderen arbeiten und wie erfüllend ein Job ist, dass man sich kaum getraut dies zuzugeben, wenn man hauptsächlich arbeitet, um Geld zu verdienen. Das verfälscht die Realität in meinen Augen und kann zu falschen Selbstzweifeln führen. Wenn ich wieder einmal "Jobkrise" habe, frage ich mich, was mich gerade stört und ob dieser Aspekt in einem anderen Job besser wäre. Da die Antwort bisher bei mir immer nein war: Augen zu und durch.
Kannst du den ungeliebten Job als notwendiges Übel deiner Erwerbstätigkeit anschauen? Was ist dir finanzielle Sicherheit wert? Oder umgekehrt, was ist dir weniger Stress wert? Diese Fragen kannst nur du für dich beantworten.
Ist es noch erträglich oder kommst du an eine Grenze? Manchmal habe ich in der heutigen Zeit das Gefühl, dass wir in einem Optimierungswahn leben. Man kann kaum über etwas jammern/Dampf ablassen ohne dass gleich Vorschläge kommen, wie man was an der Situation ändern könnte. Zudem wird rundum betont, wie gern die anderen arbeiten und wie erfüllend ein Job ist, dass man sich kaum getraut dies zuzugeben, wenn man hauptsächlich arbeitet, um Geld zu verdienen. Das verfälscht die Realität in meinen Augen und kann zu falschen Selbstzweifeln führen. Wenn ich wieder einmal "Jobkrise" habe, frage ich mich, was mich gerade stört und ob dieser Aspekt in einem anderen Job besser wäre. Da die Antwort bisher bei mir immer nein war: Augen zu und durch.

Re: Finanzielle Sicherheit oder Zufriedenheit?
Meitlimami
Ich weiss eben oder sehe es an meinem Unterrichts Job, wie toll und erfüllend Arbeit sein kann
.
Ich danke euch Allen für eure Antworten. Sie haben mir geholfen die Situation von anderen Perspektiven zu sehen.
Ich weiss eben oder sehe es an meinem Unterrichts Job, wie toll und erfüllend Arbeit sein kann
Ich danke euch Allen für eure Antworten. Sie haben mir geholfen die Situation von anderen Perspektiven zu sehen.
Re: Finanzielle Sicherheit oder Zufriedenheit?
@papa68: verrätst du was dein Job ist ? Hast mich jetzt grad neugierig gemacht. Ev könnte dein Mann länger arbeiten als bis 65, oder ist das keine Option ?
Ich hätte immer lieber frei, als arbeiten zu gehen, mir kämen 100 Sachen in den Sinn die ich machen würde.
Ich habe 3 Jobs, einen davon mache ich auch viel mehr fürs Geld als die anderen beiden. Genug Geld zu haben ist mir wichtig. Ich habe aber zwei Ponies welche mir sehr viel bedeuten und natürlich teuer im Unterhalt sind. Abgesehen davon leben wir eher bescheiden.
Meine Jungs stehen aber finanziell schon gut auf eigenen Beinen, da beide in der Lehre sind aber noch daheim wohnen.
Ich hätte immer lieber frei, als arbeiten zu gehen, mir kämen 100 Sachen in den Sinn die ich machen würde.
Ich habe 3 Jobs, einen davon mache ich auch viel mehr fürs Geld als die anderen beiden. Genug Geld zu haben ist mir wichtig. Ich habe aber zwei Ponies welche mir sehr viel bedeuten und natürlich teuer im Unterhalt sind. Abgesehen davon leben wir eher bescheiden.
Meine Jungs stehen aber finanziell schon gut auf eigenen Beinen, da beide in der Lehre sind aber noch daheim wohnen.
chline brüeder okt 07
grosse brüeder mai 05
grosse brüeder mai 05