Stationärer Klinikaufenthalt wegen Binge Eating

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Moderator: sea

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egge7
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Stationärer Klinikaufenthalt wegen Binge Eating

Beitrag von egge7 »

Hallo zusammen

Ich war schon länger nicht mehr hier. Vielleicht liest das ja jemand.

Mir gehts schon lange nicht mehr gut. Wirklich nicht mehr. Ich fühl mich nicht geliebt, die Arbeit als Vollzeitmama mit zwei Kindern (5 und 2.5) wird von meinem Ehemann irgendwie zu wenig gewürdigt (jedenfalls habe ich das Gefühl), ich habe jeden Abend einen Essanfall, egal ob gross oder klein. Nur das Essen gibt mir ein warmes Gefühl und Sicherheit. Dabei hätte ich gern meinen Mann neben mir, aber der zieht sich zurück, weil ich mich halt so gehen lasse bzw. Eben ein Essproblem habe. Wir haben auch kaum noch Sex, oder sonst Zärtlichkeiten, küssen uns zum Abschied hie und da, aber sonst ist da eher Kälte. Wir waren einmal bei einer Paartherapie, er will nicht mehr hin, weil zu teuer und das Problem liege ja ganz klar bei mir.

Also überlege ich mir stationär zu gehen, weil ich schreibe seit Wochen Psychotherapeuten an, und niemand hat mehr Platz. Eine Katastrophe! Aber wie soll denn das gehen? Wer schaut auf die Kinder? Mein Mann muss ja 100% arbeiten, damit man über die Runden kommt. Ich wär ja dann 12 Wochen weg! Ich habe Angst, ich schäm mich und ich fühl mich total einsam.

Hat irgendjemand einen Rat? Ich bin so traurig, ich kann nicht mal mehr weinen.

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tiwa
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Re: Stationärer Klinikaufenthalt wegen Binge Eating

Beitrag von tiwa »

Liebe egge7
Ich hoffe dass du Hilfe finden kannst.
Ev. kann der Sozialdienst der Klinik dir raten betr. der Kinder ?
Habt ihr Grosseltern die helfen können ?
Zur Not müsst dein Mann frei nehmen können, gesetzlich ist das möglich und bei dir tönt es nach einem Notfall.
Ruf bei den Therapeuten ev an anstatt nur zu schreiben und sage dass es ein Notfall ist ?
Alles Liebe
chline brüeder okt 07
grosse brüeder mai 05

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ChrisBern
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Re: Stationärer Klinikaufenthalt wegen Binge Eating

Beitrag von ChrisBern »

Das tut mir wirklich sehr leid zu lesen. Warst du schon mal beim Hausarzt? Die haben ja auch noch Ideen und Kontakte. Aus welcher Ecke kommst du? Je nachdem könnte PUK (ZH) oder UPD (Bern) eine Variante sein, also die grossen kantonalen (?) Angebote. Oder eben von der Stadt, entweder Elternberatung oder Sozialdienst etc.

Eine Bekannte war stationär nach dem 1. Kind (bei ihr waren es Depressionen) und das lief über den Hausarzt. Ich glaube, du musst einfach einen Fuss in die Tür bekommen.

Ich würde jetzt mal ein Problem nach dem anderen lösen: erstmal brauchst du Unterstützung für dich. Welche Art von Therapie dann möglich und angezeigt ist, wird sich zeigen. Und dann wird man auch wegen der Kinder schauen. Teilweise gibt es ja auch Angebote für mit Kindern. Aber eben, denke jetzt noch nicht alles zu Ende, sondern nimm es Schritt für Schritt.

Und übrigens: du bist nicht "schuld". Aus verschiedenen Gründen bist du jetzt da, wo du bist. Das sind immer sehr komplexe Gefüge. Und du willst was anpacken und benennst das Problem beim Namen, das ist doch schon mal super und nicht selbstverständlich!

Juhuli2468
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Re: Stationärer Klinikaufenthalt wegen Binge Eating

Beitrag von Juhuli2468 »

Es tut mir leid, dass es dir so schlecht geht, ich drück dich mal fest, wenn du magst.
Ich finde ChrisBerns input sehr gut.
Meine Frage ist, habt ihr Grosseltern, die für diese Zeit deines Klinikaufenthaltes zu den Enkeln schauen können? Sonstige liebe Verwandte? Und sonst muss dein Mann zuhause bei den Kindern sein. Es sind auch seine Kinder. Stell dir vor, du hättest einen Unfall und wärst für 3 Monate im Spital/Reha. Dann müsste er ja auch zu seinen Kindern schauen. Es kann ja immer was passieren, egal welcher Art.
Ich wünsche dir alles Liebe!

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tiwa
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Re: Stationärer Klinikaufenthalt wegen Binge Eating

Beitrag von tiwa »

Die Psychiatrischen Kliniken haben oft auch ein Krisenintervention, google mal.
chline brüeder okt 07
grosse brüeder mai 05

frani
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Re: Stationärer Klinikaufenthalt wegen Binge Eating

Beitrag von frani »

Es tut mir leid, dass es dir so schlecht geht.

Ich kann dir als erste niederschwellige Massnahme den Elternnotruf sehr empfehlen (https://www.elternnotruf.ch/). Sie machen eine Erstberatung am Telefon und können dir dabei auch weitere Anlaufstellen empfehlen. Es gibt auch die Möglichkeit, regelmässig ein Einzelgespräch mit einer Fachperson des Elternnotrufs zu vereinbaren, auch online. Das ersetzt natürlich keine Therapie, aber mir gab es bei einem anders gelagerten Problem den Anstoss, am Thema dran zu bleiben und mir weitere Hilfe zu holen, mich regelmässig zu reflektieren und nicht so alleine zu fühlen.

Eine andere Idee wäre eine Selbsthilfegruppe, zumindest zum Überbrücken bis du eine Therapeutin/einen Therapeuten findest? Kennst du dieses Angebot schon: https://www.aes.ch/angebot/beratungen
Ich kenne sie nicht, aber habe mal kurz per Google gesucht und gesehen, dass sie Beratungsgespräche anbieten (auch telefonisch und online). Vielleicht ein Versuch wert?

Drag-Ulj
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Re: Stationärer Klinikaufenthalt wegen Binge Eating

Beitrag von Drag-Ulj »

www.hochgebirgsklinik.ch

Ich hoffe auch, dass du ziemlich bald reagierst bevor etwas Schlimmeres passiert, da ist niemandem gedient. Schau dir die obige Klinik an, es gibt auch bestimmt weitere, wo du auch mit den Kindern hinkannst und ihr alle adäquate Hilfe erhält.

Viel Erfolg und alles Liebe
dragulj

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Stella*
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Re: Stationärer Klinikaufenthalt wegen Binge Eating

Beitrag von Stella* »

Du hast schon diverse gute Tipps erhalten. Für die Kinderbetreuung wäre ev eine Kita eine Möglichkeit. Je nach Einkommen/Vermögen gibt es allenfalls Unterstützungsbeiträge von der Gemeinde. Würde mal fragen, wie es in einer solchen Situation wäre. Du müsstest ja nicht alles erzählen sondern könntest einfach fragen, wie es ist, wenn du zB mehrere Wochen krankheitsbedingt die Kinder nicht betreuen könntest.

Alles Gute!

sonrie
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Re: Stationärer Klinikaufenthalt wegen Binge Eating

Beitrag von sonrie »

Ich weiss nicht wo du bist, aber am Universitätsspital Zürich gibt es ein Zentrum für Essstörungen, ich gehe mal davon aus, dass es solche auch anderswo gibt. Hast du so eine Klinik/Fachstelle in deiner Nähe? Es wäre wohl eine direkte Anlaufstelle die dir allenfalls weiterhelfen könnten? Ob du wirklich stationär behandelt werden musst oder ob es ambulante Möglichkeiten gibt, die wissen in solchen Fachstellen sicher Bescheid. Magst du sagen in welcher Ecke du zu Hause bist?

Ich sehe es wie meine Vorschreiberinnen - such dir Hilfe und mach dir danach Gedanken, wie die Kinderbetreuung geregelt wird. Es findet sich IMMER eine Lösung, einfach weils notwendig ist. Stell dir vor du hast von heute auf morgen einen Unfall, ein Burnout, sonstwas... es würde auch gehen, irgendwie. Und es ist nicht nur für dich, sondern auch für deine Kinder wichtig, dass du dir helfen lässt. SO bald als möglich. Heb dir Sorg!
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

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