
Die woche nach den Ostern arbeitete ich also 50%. Es tat gut und so konnte ich in aller ruhe jeweils am nachmittag meinen haushalt auf vordermann bringen. Am Donnerstag 12.04.07 besprach ich noch mit meiner Chefin, dass ich dann wohl meinen Abschiedsapèro am Montag machen werde, weil ich ja nicht wisse wanns losgehe... Am Abend gingen wir nochmals essen und genossen den abend zu zweit.
So ca. um 23.30 waren wir dann im bett und ich schlief glaube ich bald. Um 01.00 Uhr erwachte ich weil ich ziemlich starke Kopfschmerzen hatte. Stand dann auf um ein Panadol zu schlucken mit dem Ziel dann wieder schlafen zu können weil ich ja eigentlich arbeiten gehen wollte... Legte mich dann aufs Sofa weil es im Bett sowieso unbequem war und schlief wohl irgendwann wieder ein. Um 03.00 erwachte ich wieder weil es feucht zwischen meinen beinen wurde... Erst dachte ich, ich hätte wohl auf die Toilette gehen sollen


Die Hebamme am Telefon fragte mich ob ich denn wehen hätte und ich sagte ihr dass etwa alle 15 Minuten eine wehe sei, jedoch noch nicht sehr schmerzhaft. Sie sagte mir dann wenn ich mich noch wohlfühle zu hause solle ich doch so um 07.30 zur kontrolle kommen. Um 05.00 Uhr rief ich wieder an weil ich nun alle 10 minuten wehen hatte. Ich bekam dann die aufgabe ein bad zu nehmen und danach wieder anzurufen. Ich nahm also ein Heublumenbad während mein mann auf den balkon ging und rauchte. Im bad merkte ich dann, dass die wehen stärker wurden und auch die abstände ein wenig kleiner wurden. Also aus dem bad raus, anziehen und wieder anrufen. Die hebamme sagte dann ich solle nun noch frühstücken (damals dachte ich so für mich, "was soll ich denn noch alles tun???") und dann langsam mal kommen. Es war noch nett dass sie erwähnte, dass sie dann nicht mehr da sei (Schichtende), ich aber einfach klingeln sollte und dann jemand kommt.
Mein mann und ich sassen also um 05.00 auf dem sofa, ich ass ein Champion-Müesli und er trank einen kaffee. Zu unserem erstaunen blieben wir beide seeehr ruhig und hatten einen mega gemütlichen morgen. Ich packte dann noch den Spitalkoffer zu ende, räumte einige zeitungen ins Altpapier und als wir gehen wollten musste ich mich nochmals umziehen weil die hosen schon wieder nass waren

Auf dem Weg ins Spital um ca. 07.00 Uhr lief das Lied It's a good life von Tom Gable im Radio, die Sonne ging auf und es war mega friedlich. Ausserdem fiel uns noch auf, dass heute ja Freitag der 13. April war und wir uns sicher den Tag merken könnten, würde unser kleines wirklich zur welt kommen... Ich rief noch meine chefin an um ihr zu sagen, dass ich heute nicht arbeiten komme und schrieb dem zukünftigen gotti eine sms dass es nun losgeht (das musste ich ihr versprechen). Ansonsten gaben wir niemandem Bescheid, sie würden es ja früh genug erfahren. Im Spital angekommen war es meine einzige Sorge, dass es aussehen könnte als hätte ich in die Hosen gepinkelt.

Im Untersuchungszimmer wurde ich ans CTG gehängt, die Hebamme stellte sich vor und ich wurde untersucht. Da müsse sich wohl noch einiges tun, meinte die Hebamme... Anschliessend bekam ich etwa drei mal die selben fragen gestellt weil ich noch nie im Spital war. Am liebsten hätte ich beim dritten mal geantworte: Nei ich han kei allergie aber wehe!!! Irgendwann war noch visite und plötzlich standen diverse ärzte in meinem zimmer und begrüssten mich. Der Oberarzt meinte dann nur so: es werde wohl ein wochenend-Kind und spätestens am Sonntag würden sie dann nachhelfen. Na dass kann ja heiter werden.... Später hiess es dann allerdings sie würden mir schon helfen, dass das kind heute nachmittag auf die welt komme. Puh, ich war erleichtert, denn bis sonntag warten???
Nach dem ganzen trubel waren wir wieder mit der hebamme alleine und sie fragte uns ob wir das wehenöl auf dem bauch einreiben und ein wenig spazieren gehen möchten. Natürlich wollten wir, das wetter war ja wunderbar. Sie sagte wir müssten in einer stunde wieder da sein und so machten wir uns auf den Weg. Wir machten noch boxenstop in der cafeteria, da mein mann langsam hunger bekam. Nach einer halben stunde im park fühlte ich mich nicht mehr soo wohl und so gingen wir wieder nach oben. Als ich dann auf dem bett lag wurden die wehen langsam aber sicher wirklich schmerzhaft. Ich entschied mich dann für die badewanne, da ich mir eine wassergeburt sehr gut vorstellen konnte. Es war eigentlich immer noch sehr gemütlich, wir hörten noch ein wenig radio und plauderten dazu. In der wanne fühlte ich mich unter den wehen aber doch nicht so gut und so hiess es halt raus aus der wanne, wieder aufs bett. Die wehen wurden dann immer stärker doch es ging nicht so vorwärts und ich fragte immer wieder wie lange es denn noch gehe. Wie mein mann mir späer erzählte (hatte es schon wieder vergessen) gaben sie mir dann etwas was ein wenig die wehen fördert. Der Tropf wurde anscheinend ein wenig zu stark eingestellt




Gegen 14.00 Uhr meinte die hebamme sie hätte dann in einer stunde schichtwechsel und wir bekämen eine andere hebamme. Als jedoch vor 15.00 die pressewehen begannen, meinte sie: "Also nun will ich das kind aber doch noch sehen!!". Irgendwann hiess es dann ich dürfe nun mitpressen wenn ich das bedürfnis hätte (heeey, das bedürfnis hatte ich schon seit ewigkeiten!!!!!!!!!!) und das war eine echte erleichterung für mich. Da die herztöne sehr schlecht messbar waren (bewegte mich wohl zu viel) wurden die herztöne am kopf unseres kindes gemessen und die hebamme meinte, sie müssten evtl. mit der zange oder der glocke nachhelfen. Ich dachte mir alles, nur das nicht!!!!!! Davor hatte ich wirklich angst und ich war fest entschlossen dieses kind ohne zange zur welt zu bringen!!! Mein mann (ich zum glück nicht) sah, wie die ärztin bereits mit einer schere bereitstand um einen dammschnitt zu machen, da die herztöne nicht mehr so gut waren. Da kam die neue hebamme zu mir und sage: Noch einmal pressen und sie habens geschafft, nur noch ein mal!!!! Ich vertraute dann darauf dass sie recht hatte und nahm alle kraft zusammen.....
.... und plötzlich war mein bauch "leer".... Meine erste frage war glaubs ob sie nachhelfen mussten und als es nein hiess konnte ich dann doch noch fragen was es war (eigentlich wussen wir es schon, doch man weiss ja nie). Unser Mädchen war geboren!!!! Ich konnte es gar nicht fassen und schaute meinen mann mit grossen augen an. Unsere kleine wurde in warme tücher gewickelt und schon bekam ich sie in meine arme, es war einfach nur wunderschön und ich hatte nur noch augen für sie!!!! In diesem moment waren mein mann und ich die glücklichsten menschen auf der ganzen welt!!!!
Die Geburt war sehr schnell und ohne komplikationen ganz entgegen den voraussagen dass es bei erstgebären sehr lange gehe und bei leuten die reiten eher schwerer sei.... Ich bin einfach nur glücklich dass alles gut ging!!!!
Am Freitag 13. April 2007 um 15.11 Uhr hat unsere Simona völlig überraschend zweieinhalb wochen zu früh das Licht der Welt erblickt. Sie wog 3510 gr. und war 49 cm gross. Manchmal können wir es jetzt noch nicht richtig fassen und sind zugleich einfach überglücklich!!!!
Ich möchte noch meinem Schatz danken, dass er die ganze zeit bei mir war und wir das zusammen erleben konnten. Er hätte es nicht besser machen können!!!