Zwei Plazenten oder was auch immer…
Moderator: Phönix
- Zigerli
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Zwei Plazenten oder was auch immer…
Endlich fand ich die Zeit und Ruhe um die Geburt von meinem kleinen Mann aufzuschreiben. Viel Freude beim Lesen…
18. Dezember 2006
Heute Nacht habe ich nicht mit Mamas Blase gespielt. Ich wusste ja, was sie noch alles erwarten wird heute. So habe ich sie schlafen lassen und sie nicht gedrängt mitten in der Nacht das WC aufsuchen zu müssen. Nach dem Frühstück fühlte sich so erholt, wie schon lange nicht mehr. Da wusste sie ja noch nicht, was noch alles auf sie zukommen wird den ganzen Tag und vor allem in der Nacht. Gegen Abend bekam sie dann so ein komisches Ziehen im Bauch, hat dem aber keine grosse Beachtung geschenkt. Auch habe ich ihr heftig in die Rippen getretten. Beim Abendessen mit meinem Grossvater, kam ihr noch in den Sinn, dass sie ja eigentlich noch Schwangerschafts-Turnen hätte. Aber sie konnte sich nicht dafür motivieren und lies es so einfach sausen. Am Abend folgte dann das obligatorische Bad. Mama hat sich so richtig entspannen können, bevor sie gegen neun Uhr ins Bett ging. Um Mitternacht erwachte meine Mama und spürte, dass ihr etwas Feuchtes die Beine herunterläuft. Als es nicht aufhörte zu laufen, stand sie auf mit dem Gedanken «Was kann das wohl sein?» Auf dem WC bemerkte meine Mama, dass die laufende Flüssigkeit nicht gelb, sondern durchsichtig war. Was ist dies nur für eine Flüssigkeit? Ah ja, Fruchtwasser könnte es sein. Also unter die Dusche und da war es zum Teil auch leicht rosa. Nach dem Abspülen schlüpfte meine Mama in saubere Trainerhosen und eine Binde wird platziert. Aber es nützt alles nichts und schon bald war wieder alles durchnässt. Meine Mama dachte sich, jetzt gehe ich mal Papa fragen, was ich da machen soll. Dieser sass lesend am Küchentisch. Mmaa fragte ihn, was sie tun muss, wenn die Fruchtblase geplatzt sei. Keine Ahnung, bekam sie als Antwort. Also entschloss sich meine Mama kurzerhand die Gebärabteilung anzurufen. Da wurde sie gebeten, ihre Sachen zu packen und in der nächsten Zeit zu kommen. Also, wieder ins Zimmer, Kleider anziehen (meine Mama konnte ja nicht gut im Trainer ins Spital einrücken) und den Koffer fertig packen. Mein Grossvater war glaub nervöser als meine Mama. Sie war irgendwie die Ruhe selbst, einfach sehr müde. Grossvater ist das Auto aus der Garage holen, während meine Mama noch ein Badetuch holte, um den Autositz vor dem Fruchtwasser zu schützen. Im Spital angekommen merkte meine Mama, dass die ganze Hose durchnässt war. Aber was solls. Sie ist ja nicht die erste, die so ins Spital kommt. Mittlerweile ist der
19. Dezember 2006
Im Spital wurde Mama zuerst ein Zimmer zugewiesen und danach folgten die ersten Untersuchungen. Meine Herztöne wurden abgehört, aber ich hatte keine Lust mitten in der Nacht aktiv zu werden und schlief friedlich. Auch zeigten sich kaum Wehen, ausser ein kleines Ziehen. Der Gebärmutterhals war aber schon total zurückgezogen und das hiess eigentlich, es kann schon losgehen, aber der Muttermund war noch fast fest verschlossen. Nach den ersten Untersuchungen wurde dann mein Grossvater nach Hause geschickt, da es noch lange dauern kann, bis es dann wirklich losgeht. Kaum war mein Grossvater gegangen, begannen bei meiner Mama die Wehen. Eigentlich sollte sie nochmals schlafen, damit sie dann am Morgen genügend Kraft habe, um mich zu gebären. Aber die Wehen wurden immer schlimmer. Dazu kam noch, dass ich immer noch tief und fest schlief und nicht das Gefühl hatte, ich müsse schon Tagwacht machen. Meine Mmaa musste dann etwa zwei Liter Wasser trinken, was mich eigentlich hätte wecken sollen. Gegen fünf Uhr am Morgen habe ich es mir dann doch anders überlegt und wurde aktiv im Bauch. Natürlich wurden die Wehen auch stärker und kamen in kürzeren Abständen. Meine Mama ist glaub einen Marathon gelaufen während der ersten Zeit der Wehen. Denn nur so war es für sie aushaltbar. Vorallem lief das Fruchtwaser untunterbroch. Dieses Gefühl hatte sie auf jeden Fall. Gegen sieben kam dann die Ablösung in der Pflege. Nun kam eine neue Hebamme und eine Hebammen-Schülerin. Meine Mama fühlte sich so ziemlich alleine in ihrem Zimmer, da die Übergabe länger dauerte, da die Nachthebamme anscheinend ihren letzten Tag hatte. So tigerte Mama halt im Zimmer umher. Vom Essen wollte sie auch nichts wissen, da es ihr schlecht wurde nur schon vom Gedanken her. Sie lief lieber im Zimmer umher und stützte sich bei jeder Wehe irgendwo ab. Sie hatte nur noch den Wunsch, endlich in die Badewanne zu dürfen. Aber für das musste sie noch eine zeitlang warten. Zuerst musste meine Mama noch einen Einlauf über sich ergehen lassen. Da sie keine Kraft mehr hatte um nach dem Grund zu fragen, lies sie es einfach über sich ergehen. Aber es war alles andere als eine schöne Erfahrung. Nach dieser Prozedur durfte meine Mama dann endlich in die Badewanne. Da konnte sie so herrlich entspannen in den Wehenpausen. Es war eine Wohltat, die Wehen im warmen Wasser zu veratmen. Aber nach einer Stunde musste meine Mama die Wanne wieder verlassen. Es war für meine Mama mega mühsam, da sie nie einen Grund für diese oder die andere Entscheidung bekam. Sie hat nur noch funktioniert und versucht zu vertrauen, dass es schon richtig sei, was mit ihr gemacht wird. In der Zwischenzeit ging es gegen zehn Uhr zu und mein Grossvater war noch nicht hier. Gegen elf Uhr kam dann endlich mein Grossvater wieder und meine Mama hatte jemanden, dem sie während den Wehen die Ohren vollschreien konnte und vor allem auch die Hand drücken. So ging es nun ein paar Stunden weiter. Ich fand aber den Rank nicht so gut im Dunkeln, wo ich genau hindurch kriechen muss, damit ich endlich das Licht sehen durfte. Nach einiger Zeit wurde meine Mama ins Gebärzimmer verlegt und dort hätte sie vom Vierfüssler, in die linke Seitenlage und dann wieder in die rechte Seitenlage drehen sollen. Aber aus welchem Grund, wurde nicht gesagt. Es hätte mir helfen sollen, den Weg rascher zu finden und damit die Geburt zu beschleunigen. Meine Mama hatte aber kaum noch Kraft, um diese «Turnübungen» zu vollziehen. Als dann die zweite Hebamme kam und meine Mama bat zu pressen, suchte sie noch die letzten Kräfte zusammen, die irgendwo in ihrem Körper vorhanden waren und presste mit aller Kraft. Nach etwa drei Presswehen und dem Dammschnitt, konnte ich endlich meinen Kopf ins Licht schieben. Mit den nächsten Presswehen dann auch den Rest von meinem Körper. Ich musste gleich schreien, da es einfach wirklich mega kalt und hell war. Nachdem ich in ein warmes Tuch gewickelt wurde und meiner Mama auf den Bauch gelegt wurde, kamen meiner Mama einfach nur noch die Tränen. Fast hätte sie vergessen, zu fragen, ob ich nun ein Bub oder ein Mädchen sei. Nun konnte ich endlich in Mamas Armen kuscheln und ab sofort hies ich nicht mehr einfach nur Kleines, sondern Matthias. Ich kam am 19. Dezember 2006 um 15.43 Uhr im Spital, in dem bereits meine Mama beboren wurde, auf die Welt und geniesse das Leben bei meiner Mama und meinem Grossvater. Sie schauen so gut zu mir und ich bin auch ein sehr lieber Bub, der oft schläft und hie und da gestillt werden möchte.
Das ist der erste Teil der Geburt. Die Geschichte dauerte aber noch bis gegen Mitternacht an…
Nach der eigentlich Geburt kamen die Nachwehen, wie dies normal ist. Das hat man meiner Mama auf jeden Fall so gesagt. Als die Plazenta auch am Tageslicht angelangt ist, wurden die Nachwehen für meine Mama fast unerträglich. Ich wurde in der Zwischenzeit gebadet, gewogen und gemessen. Ich brachte schon stolze 3790 Gramm auf die Waage und war 50 Zentimeter lang. Auch wurden meine Füsse in ein Stempelkissen gedrückt und auf einem Blatt als Erinnerung abgezeichnet. Nach dem Baden und endlich Kleider anziehen, wurde ich meiner Mama wieder in die Arme gegeben. Meine Mama war so stolz. Da die Nachwehen nicht nachliessen, wurde meine Mama noch gründlich von einem mehrköpfigen Ärzteteam untersucht. Aber man fand nichts aussergewöhnliches. Als erstes nach der Geburt bekam meine Mama zwei trockene Zweibacks und ein Schälchen mit Apfelmuss. So kam sie wenigstens wieder etwas zu Kräften. Meine Mama wurde mit Hilfe von Blutdruck-Manschette und Puls-Fühler überwacht. Immer wieder sank ihr Blutdruck in den Keller und der Puls raste. Auch dämmerte Mama immer mal wieder weg. Ich durfte die Nähe zu meinem Grossvater geniessen und lag auf seinem Bauch. Die meiste Zeit habe ich geschlafen, währenddem es meiner Mama so schlecht ging. So gegen 19.00 Uhr ist dann mein Grossvater nach Hause gefahren, weil es keinen Sinn mehr machte, bei uns zu bleiben. Wir waren alle drei einfach mega erschöpft von dieser ganzen Geburt. Mama sagte meinem Grossvater tschüss. Nun wurde meine Mama endlich gewaschen. Sie konnte es nicht selber, da sie viel zu schwach war. Wo ich genau war, weiss ich gar nicht mehr. Nach dem Waschen und umziehen, durfte meine Mama in ein normales Spitalbett zügeln. Sie wurde wieder ins Zimmer gebracht, in dem meine Geburt gestartet ist. Kaum da und schon fast eingeschlafen, kommt der Oberarzt nochmals und will meine Mama nochmals untersuchen, da etwas einfach nicht stimmen konnte. Es wurden noch mehr Ärzte dazugezogen und es wurden Ultraschalls gemacht und auf Mamas Bauch herumgedrückt. Da nichts erklärendes gefunden wurde, hiesse es, meine Mama müsse noch in den Operations-Saal. Also wurden noch Infusionen gelegt. Meine Mama verlangte noch nach ihrem Natel und informierte eine Kollegin, damit sie hier im Forum schreiben kann, dass ich dringend die Unterstützung von Gebet gebrauche, da etwas nicht stimme. Danach konnte meine Mama für gut zwei Tage nicht mehr SMSlen und so wusste niemand, wie es ihr wirklich geht. Meine Mama durfte aber die Gegenwart von Jesus ganz fest spüren und hatte dadurch auch keine grosse Angst, was alles noch passieren wird. Ich lag weinend im Nebenzimmer. Irgendwer holte mich dann und versorgte mich. Meine Mama wurde im Laufschritt mit dem Bett in den OP‘s gebracht. Auf dem Weg dorthin wurde fast noch der Storch und der Weihnachtsbaum umgefahren. Im OP‘s-Bereich angelangt, musste meine Mama wieder das Bett wechseln und dann ging alles sehr schnell. Sie sah nur noch viel Menschen und dann schon die Sauerstoff-Maske und weg war Mama. Als sie wieder aufgewacht war, lag sie auf der Intensiv-Station und war an viele Geräte angeschlossen. Nach einem Gespräch ein paar Tage später wurde meiner Mama und meinem Grossvater genau erklärt was gewesen war. Mama hatte eine kleine zweite Plazenta oder was auch immer in der Gebärtmutter, welche sich nicht lösen wollte selbstständig. Die Gebärmutter hat alles versucht, diesen Störenfried nach draussen zu befördern. Dadurch verlor Mama gute zwei Liter Blut. Zum Glück konnte man diese Plazenta und sontwas aber vaginal entfernen und meine Mama war einfach sehr schwach am Anfang, wegen dem hohen Blutverlust.
Ein paar Wochen später war aber alles schon fast vergessen und Mama ging es wieder gut. Wir konnten uns endlich voll und ganz geniessen, ohne dass Mama nach der kleinsten Anstrengung wieder schwindlig wurde.
Dies war mein Start ins Leben…
18. Dezember 2006
Heute Nacht habe ich nicht mit Mamas Blase gespielt. Ich wusste ja, was sie noch alles erwarten wird heute. So habe ich sie schlafen lassen und sie nicht gedrängt mitten in der Nacht das WC aufsuchen zu müssen. Nach dem Frühstück fühlte sich so erholt, wie schon lange nicht mehr. Da wusste sie ja noch nicht, was noch alles auf sie zukommen wird den ganzen Tag und vor allem in der Nacht. Gegen Abend bekam sie dann so ein komisches Ziehen im Bauch, hat dem aber keine grosse Beachtung geschenkt. Auch habe ich ihr heftig in die Rippen getretten. Beim Abendessen mit meinem Grossvater, kam ihr noch in den Sinn, dass sie ja eigentlich noch Schwangerschafts-Turnen hätte. Aber sie konnte sich nicht dafür motivieren und lies es so einfach sausen. Am Abend folgte dann das obligatorische Bad. Mama hat sich so richtig entspannen können, bevor sie gegen neun Uhr ins Bett ging. Um Mitternacht erwachte meine Mama und spürte, dass ihr etwas Feuchtes die Beine herunterläuft. Als es nicht aufhörte zu laufen, stand sie auf mit dem Gedanken «Was kann das wohl sein?» Auf dem WC bemerkte meine Mama, dass die laufende Flüssigkeit nicht gelb, sondern durchsichtig war. Was ist dies nur für eine Flüssigkeit? Ah ja, Fruchtwasser könnte es sein. Also unter die Dusche und da war es zum Teil auch leicht rosa. Nach dem Abspülen schlüpfte meine Mama in saubere Trainerhosen und eine Binde wird platziert. Aber es nützt alles nichts und schon bald war wieder alles durchnässt. Meine Mama dachte sich, jetzt gehe ich mal Papa fragen, was ich da machen soll. Dieser sass lesend am Küchentisch. Mmaa fragte ihn, was sie tun muss, wenn die Fruchtblase geplatzt sei. Keine Ahnung, bekam sie als Antwort. Also entschloss sich meine Mama kurzerhand die Gebärabteilung anzurufen. Da wurde sie gebeten, ihre Sachen zu packen und in der nächsten Zeit zu kommen. Also, wieder ins Zimmer, Kleider anziehen (meine Mama konnte ja nicht gut im Trainer ins Spital einrücken) und den Koffer fertig packen. Mein Grossvater war glaub nervöser als meine Mama. Sie war irgendwie die Ruhe selbst, einfach sehr müde. Grossvater ist das Auto aus der Garage holen, während meine Mama noch ein Badetuch holte, um den Autositz vor dem Fruchtwasser zu schützen. Im Spital angekommen merkte meine Mama, dass die ganze Hose durchnässt war. Aber was solls. Sie ist ja nicht die erste, die so ins Spital kommt. Mittlerweile ist der
19. Dezember 2006
Im Spital wurde Mama zuerst ein Zimmer zugewiesen und danach folgten die ersten Untersuchungen. Meine Herztöne wurden abgehört, aber ich hatte keine Lust mitten in der Nacht aktiv zu werden und schlief friedlich. Auch zeigten sich kaum Wehen, ausser ein kleines Ziehen. Der Gebärmutterhals war aber schon total zurückgezogen und das hiess eigentlich, es kann schon losgehen, aber der Muttermund war noch fast fest verschlossen. Nach den ersten Untersuchungen wurde dann mein Grossvater nach Hause geschickt, da es noch lange dauern kann, bis es dann wirklich losgeht. Kaum war mein Grossvater gegangen, begannen bei meiner Mama die Wehen. Eigentlich sollte sie nochmals schlafen, damit sie dann am Morgen genügend Kraft habe, um mich zu gebären. Aber die Wehen wurden immer schlimmer. Dazu kam noch, dass ich immer noch tief und fest schlief und nicht das Gefühl hatte, ich müsse schon Tagwacht machen. Meine Mmaa musste dann etwa zwei Liter Wasser trinken, was mich eigentlich hätte wecken sollen. Gegen fünf Uhr am Morgen habe ich es mir dann doch anders überlegt und wurde aktiv im Bauch. Natürlich wurden die Wehen auch stärker und kamen in kürzeren Abständen. Meine Mama ist glaub einen Marathon gelaufen während der ersten Zeit der Wehen. Denn nur so war es für sie aushaltbar. Vorallem lief das Fruchtwaser untunterbroch. Dieses Gefühl hatte sie auf jeden Fall. Gegen sieben kam dann die Ablösung in der Pflege. Nun kam eine neue Hebamme und eine Hebammen-Schülerin. Meine Mama fühlte sich so ziemlich alleine in ihrem Zimmer, da die Übergabe länger dauerte, da die Nachthebamme anscheinend ihren letzten Tag hatte. So tigerte Mama halt im Zimmer umher. Vom Essen wollte sie auch nichts wissen, da es ihr schlecht wurde nur schon vom Gedanken her. Sie lief lieber im Zimmer umher und stützte sich bei jeder Wehe irgendwo ab. Sie hatte nur noch den Wunsch, endlich in die Badewanne zu dürfen. Aber für das musste sie noch eine zeitlang warten. Zuerst musste meine Mama noch einen Einlauf über sich ergehen lassen. Da sie keine Kraft mehr hatte um nach dem Grund zu fragen, lies sie es einfach über sich ergehen. Aber es war alles andere als eine schöne Erfahrung. Nach dieser Prozedur durfte meine Mama dann endlich in die Badewanne. Da konnte sie so herrlich entspannen in den Wehenpausen. Es war eine Wohltat, die Wehen im warmen Wasser zu veratmen. Aber nach einer Stunde musste meine Mama die Wanne wieder verlassen. Es war für meine Mama mega mühsam, da sie nie einen Grund für diese oder die andere Entscheidung bekam. Sie hat nur noch funktioniert und versucht zu vertrauen, dass es schon richtig sei, was mit ihr gemacht wird. In der Zwischenzeit ging es gegen zehn Uhr zu und mein Grossvater war noch nicht hier. Gegen elf Uhr kam dann endlich mein Grossvater wieder und meine Mama hatte jemanden, dem sie während den Wehen die Ohren vollschreien konnte und vor allem auch die Hand drücken. So ging es nun ein paar Stunden weiter. Ich fand aber den Rank nicht so gut im Dunkeln, wo ich genau hindurch kriechen muss, damit ich endlich das Licht sehen durfte. Nach einiger Zeit wurde meine Mama ins Gebärzimmer verlegt und dort hätte sie vom Vierfüssler, in die linke Seitenlage und dann wieder in die rechte Seitenlage drehen sollen. Aber aus welchem Grund, wurde nicht gesagt. Es hätte mir helfen sollen, den Weg rascher zu finden und damit die Geburt zu beschleunigen. Meine Mama hatte aber kaum noch Kraft, um diese «Turnübungen» zu vollziehen. Als dann die zweite Hebamme kam und meine Mama bat zu pressen, suchte sie noch die letzten Kräfte zusammen, die irgendwo in ihrem Körper vorhanden waren und presste mit aller Kraft. Nach etwa drei Presswehen und dem Dammschnitt, konnte ich endlich meinen Kopf ins Licht schieben. Mit den nächsten Presswehen dann auch den Rest von meinem Körper. Ich musste gleich schreien, da es einfach wirklich mega kalt und hell war. Nachdem ich in ein warmes Tuch gewickelt wurde und meiner Mama auf den Bauch gelegt wurde, kamen meiner Mama einfach nur noch die Tränen. Fast hätte sie vergessen, zu fragen, ob ich nun ein Bub oder ein Mädchen sei. Nun konnte ich endlich in Mamas Armen kuscheln und ab sofort hies ich nicht mehr einfach nur Kleines, sondern Matthias. Ich kam am 19. Dezember 2006 um 15.43 Uhr im Spital, in dem bereits meine Mama beboren wurde, auf die Welt und geniesse das Leben bei meiner Mama und meinem Grossvater. Sie schauen so gut zu mir und ich bin auch ein sehr lieber Bub, der oft schläft und hie und da gestillt werden möchte.
Das ist der erste Teil der Geburt. Die Geschichte dauerte aber noch bis gegen Mitternacht an…
Nach der eigentlich Geburt kamen die Nachwehen, wie dies normal ist. Das hat man meiner Mama auf jeden Fall so gesagt. Als die Plazenta auch am Tageslicht angelangt ist, wurden die Nachwehen für meine Mama fast unerträglich. Ich wurde in der Zwischenzeit gebadet, gewogen und gemessen. Ich brachte schon stolze 3790 Gramm auf die Waage und war 50 Zentimeter lang. Auch wurden meine Füsse in ein Stempelkissen gedrückt und auf einem Blatt als Erinnerung abgezeichnet. Nach dem Baden und endlich Kleider anziehen, wurde ich meiner Mama wieder in die Arme gegeben. Meine Mama war so stolz. Da die Nachwehen nicht nachliessen, wurde meine Mama noch gründlich von einem mehrköpfigen Ärzteteam untersucht. Aber man fand nichts aussergewöhnliches. Als erstes nach der Geburt bekam meine Mama zwei trockene Zweibacks und ein Schälchen mit Apfelmuss. So kam sie wenigstens wieder etwas zu Kräften. Meine Mama wurde mit Hilfe von Blutdruck-Manschette und Puls-Fühler überwacht. Immer wieder sank ihr Blutdruck in den Keller und der Puls raste. Auch dämmerte Mama immer mal wieder weg. Ich durfte die Nähe zu meinem Grossvater geniessen und lag auf seinem Bauch. Die meiste Zeit habe ich geschlafen, währenddem es meiner Mama so schlecht ging. So gegen 19.00 Uhr ist dann mein Grossvater nach Hause gefahren, weil es keinen Sinn mehr machte, bei uns zu bleiben. Wir waren alle drei einfach mega erschöpft von dieser ganzen Geburt. Mama sagte meinem Grossvater tschüss. Nun wurde meine Mama endlich gewaschen. Sie konnte es nicht selber, da sie viel zu schwach war. Wo ich genau war, weiss ich gar nicht mehr. Nach dem Waschen und umziehen, durfte meine Mama in ein normales Spitalbett zügeln. Sie wurde wieder ins Zimmer gebracht, in dem meine Geburt gestartet ist. Kaum da und schon fast eingeschlafen, kommt der Oberarzt nochmals und will meine Mama nochmals untersuchen, da etwas einfach nicht stimmen konnte. Es wurden noch mehr Ärzte dazugezogen und es wurden Ultraschalls gemacht und auf Mamas Bauch herumgedrückt. Da nichts erklärendes gefunden wurde, hiesse es, meine Mama müsse noch in den Operations-Saal. Also wurden noch Infusionen gelegt. Meine Mama verlangte noch nach ihrem Natel und informierte eine Kollegin, damit sie hier im Forum schreiben kann, dass ich dringend die Unterstützung von Gebet gebrauche, da etwas nicht stimme. Danach konnte meine Mama für gut zwei Tage nicht mehr SMSlen und so wusste niemand, wie es ihr wirklich geht. Meine Mama durfte aber die Gegenwart von Jesus ganz fest spüren und hatte dadurch auch keine grosse Angst, was alles noch passieren wird. Ich lag weinend im Nebenzimmer. Irgendwer holte mich dann und versorgte mich. Meine Mama wurde im Laufschritt mit dem Bett in den OP‘s gebracht. Auf dem Weg dorthin wurde fast noch der Storch und der Weihnachtsbaum umgefahren. Im OP‘s-Bereich angelangt, musste meine Mama wieder das Bett wechseln und dann ging alles sehr schnell. Sie sah nur noch viel Menschen und dann schon die Sauerstoff-Maske und weg war Mama. Als sie wieder aufgewacht war, lag sie auf der Intensiv-Station und war an viele Geräte angeschlossen. Nach einem Gespräch ein paar Tage später wurde meiner Mama und meinem Grossvater genau erklärt was gewesen war. Mama hatte eine kleine zweite Plazenta oder was auch immer in der Gebärtmutter, welche sich nicht lösen wollte selbstständig. Die Gebärmutter hat alles versucht, diesen Störenfried nach draussen zu befördern. Dadurch verlor Mama gute zwei Liter Blut. Zum Glück konnte man diese Plazenta und sontwas aber vaginal entfernen und meine Mama war einfach sehr schwach am Anfang, wegen dem hohen Blutverlust.
Ein paar Wochen später war aber alles schon fast vergessen und Mama ging es wieder gut. Wir konnten uns endlich voll und ganz geniessen, ohne dass Mama nach der kleinsten Anstrengung wieder schwindlig wurde.
Dies war mein Start ins Leben…
Zuletzt geändert von Zigerli am Mo 4. Jan 2010, 13:50, insgesamt 3-mal geändert.
- Zigerli
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Lucy
Bin eben nicht so der Geburtsbericht-Leser. Denn ich habe jetzt auch mega lange gebraucht, bis ich endlich den von Matthias geschrieben habe. Nun geht es mir aber irgendwie besser.
Knuddeli
Vielen Dank für das Komplimente und die lieben Wünsche.
Chnobli
Wollte noch schreiben, dass ich es endlich geschaft habe mit dem Bericht. Und siehe da, Du hast ihn schon gefunden und gelesen. Vielen Dank auch Dir für das Kompliment. Freut mich mega. Da kommt mir grad noch in den Sinn, dass ich das mit dem Gebets-SMS noch hineintun könnte. Habe ich doch glatt vergessen gestern.
Tukki
Auch Du hast unseren Bericht ohne mein Zutun gefunden. Danke auch für Dein Kompliment. Dachte mir halt, es sei ja Matthias Geburt gewesen und nicht meine. Vielen Dank auch für die Wünsche.
Bin eben nicht so der Geburtsbericht-Leser. Denn ich habe jetzt auch mega lange gebraucht, bis ich endlich den von Matthias geschrieben habe. Nun geht es mir aber irgendwie besser.
Knuddeli
Vielen Dank für das Komplimente und die lieben Wünsche.
Chnobli
Wollte noch schreiben, dass ich es endlich geschaft habe mit dem Bericht. Und siehe da, Du hast ihn schon gefunden und gelesen. Vielen Dank auch Dir für das Kompliment. Freut mich mega. Da kommt mir grad noch in den Sinn, dass ich das mit dem Gebets-SMS noch hineintun könnte. Habe ich doch glatt vergessen gestern.
Tukki
Auch Du hast unseren Bericht ohne mein Zutun gefunden. Danke auch für Dein Kompliment. Dachte mir halt, es sei ja Matthias Geburt gewesen und nicht meine. Vielen Dank auch für die Wünsche.
- Zigerli
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Valerio
Vielen Dank für das Kompliment. Es stimmt, der letzte Teil hätte nicht sein müssen, aber es darf mir ja wieder gut gehen und von dem her habe ich es gar nicht als so schlimm empfunden.
Sandi
Vielen Dank auch für Deine Zeilen. Es tut irgendwie mega gut, wenn man von Leuten vernehmen darf, die einen «kennen», dass sie den Geburtsbericht gelesen haben.
Vielen Dank für das Kompliment. Es stimmt, der letzte Teil hätte nicht sein müssen, aber es darf mir ja wieder gut gehen und von dem her habe ich es gar nicht als so schlimm empfunden.
Sandi
Vielen Dank auch für Deine Zeilen. Es tut irgendwie mega gut, wenn man von Leuten vernehmen darf, die einen «kennen», dass sie den Geburtsbericht gelesen haben.
- Zigerli
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Seemeitli
Vielen Dank für das Kompliment. Finde es schön, dass Du Dir die Zeit genommen hast, meinen langen Geburtsbericht zu lesen.
Sadie
Auch Dir vielen Dank für das Kompliment. Habe ja auch mega lange gebraucht, bis ich es endlich zu Papier gebracht habe. Am Freitag musste ich notfallmässig ins Spital und da traf ich doch auf die gleiche Ärztin wie bei der Geburt. War so schön und vorallem sehr vertraut. Wurde mir wieder bewusst, wie «tragisch» die ganze Geburt abgelaufen ist.
Vielen Dank für das Kompliment. Finde es schön, dass Du Dir die Zeit genommen hast, meinen langen Geburtsbericht zu lesen.
Sadie
Auch Dir vielen Dank für das Kompliment. Habe ja auch mega lange gebraucht, bis ich es endlich zu Papier gebracht habe. Am Freitag musste ich notfallmässig ins Spital und da traf ich doch auf die gleiche Ärztin wie bei der Geburt. War so schön und vorallem sehr vertraut. Wurde mir wieder bewusst, wie «tragisch» die ganze Geburt abgelaufen ist.
Hallo Zigerli,
auch ich habe deinen Geburtsbericht gelesen. Wie schön, dass du das alles so gut überstanden hast
. Du bist aber schon unglaublich, wie hast du denn das mit den zwei Plazenten nur geschafft
.
Ich hoffe es geht dir auch sonst gut, habe eben gelesen dass du notfallmässig ins Spital musstest.
Machs gut und bis bald mal wieder
Pity
auch ich habe deinen Geburtsbericht gelesen. Wie schön, dass du das alles so gut überstanden hast


Ich hoffe es geht dir auch sonst gut, habe eben gelesen dass du notfallmässig ins Spital musstest.
Machs gut und bis bald mal wieder
Pity
- Zigerli
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- Wohnort: Blick aufs Stockhorn
Hallo Pity
Habe gerade in den letzten Tagen an Dich denken müssen und wollte Dir eine PN schreiben, aber siehe da, Du warst nicht mehr auffindbar. Hast Du dich wieder neu angemeldet?
Tja, Du weisst ja, dass ich immer die aussergewöhnlichsten Sachen schaffe. Aber eben, es ist alles gut gegangen. Das mit dem Notfallmässig ins Spital war auch nicht weiter tragisch. Ist alles gut, aber auch richtig, dass ich gegangen bin.
Bis bald, Zigerli
Habe gerade in den letzten Tagen an Dich denken müssen und wollte Dir eine PN schreiben, aber siehe da, Du warst nicht mehr auffindbar. Hast Du dich wieder neu angemeldet?
Tja, Du weisst ja, dass ich immer die aussergewöhnlichsten Sachen schaffe. Aber eben, es ist alles gut gegangen. Das mit dem Notfallmässig ins Spital war auch nicht weiter tragisch. Ist alles gut, aber auch richtig, dass ich gegangen bin.
Bis bald, Zigerli