Der Sonntag, 22.07.2007 war ein ganz normaler Tag. Nichts sah danach aus, dass es wirklich bald losgehen sollte. Ich hatte zwar immer wieder einen harten Bauch, aber dem mass ich keine Bedeutung zu.
Auf jedenfall um ziemlich genau 20.00 Uhr setzen die Wehen ein. Ich lag vor dem Fernseher und verspührte auf einmal einen Schmerz in der Bauchgegend, den ich noch nicht kannte. Dieser ging dann schnell wieder vorbei - um jedoch eine viertel Stunde später wieder zu kommen. So ging es dann weiter. Ich musste jeweils aufstehen, da es ziemlich weh tat. Als ich dann auf die Toilette wollte, waren auf einmal meine Unterhosen nass. Es war kein üblicher Ausfluss - einfach nur wie beinahe Wasser. Ebenfalls hatte ich leichten Durchfall - ein weiteres Anzeichen. Also rief ich im Spital an. Sie meinten, ich solle vorbei kommen, wenn ich wieder Wasser hätte.
Ich ging dann noch duschen und es wurde nicht besser. Auch hatte ich wieder einen Gutsch - aber keinen Schwall. Ich sagte Didi, er solle die Sachen bereit machen und er meinte nur "Das meinsch nöd im Ernst, oder?". Doch, das war mein Ernst. Um halb zehn waren wir bereits im Spital und ich hatte alle fünf Minuten Wehen. Ich wurde kurz untersucht und dann durften wir in das grosse Gebärzimmer mit integrierter Badewanne gehen. Da alles noch fest verschlossen war, meinte die Hebamme, wir sollten ein wenig schlafen, da es noch einige Zeit gehen wird. Sie gab mir irgendwas mit einer Spritze. Ebenfalls bekamm ich den Antibiotika-Tropf. Ich weiss nicht, ob ich wirklich geschlafen habe, denn ich hatte weiterhin alle 5 Minuten Wehen und musste jeweils mich hinknien auf dem Bett. Didi schlief aber brav neben mir.
Die Schmerzen wurden immer intensiver und um ca. 3.00 Uhr (glaube ich) riefen wir die Hebamme - ich wollte ein Schmerzmittel. Sie kam und untersuchte mich nochmals. Der Muttermund war nun bereits 5 cm offen. Sie meinte aber, dass ich das auch ohne Schmerzmittel schaffe, sie sei sich da ganz sicher. Da ich keine Wehen gerade hatte, liess ich es - ich bereute es aber bereits in der nächsten Wehe, dass ich nicht darauf bestanden hatte.
Sie fragte mich, ob ich ein Bad nehmen möchte und ich bejate. Dies ging einige Zeit und ich vertrieb mir die Wehen an dem Seil. Didi war immer unterstützend bei mir (ich glaube es auf jedenfall, denn ich war so mit mir selber beschäftigt, dass ich nicht mehr viel wahrnam.).
Ich hatte das Gefühl, dass ich noch stuhlen müsste und ging auf die Toilette. Ich drückte leicht und auf einmal erfasste mich einen unglaublichen Drang zum pressen. Ich rief nur noch "ich muess prässe!" Die Hebamme kam gesprungen und Didi auch. Sie umklammerten mich auf beiden Seiten und meinten, ich müsse zum Bett laufen. Ha! Wie denn! Ich konnte zuerst keinen Schritt mehr machen. Ich spührte den Kopf bereits irgendwie zwischen den Beinen - aber schon noch drin. Irgendwie schaffte ich es auf das Bett und die Hebamme rief die Ärztin. Ich hatte noch zwei Wehen und dann war es plötzlich ruhig. Ich nahm war, dass die Hebamme und die Ärztin vor mir standen und Didi rechts neben mir. Er hielt mir das rechte Bein und ich hockte irgendwie im Bett. Alle warteten wir - und dann kam eine weitere Wehe. Ich holte tief Luft und schrie nur noch "Aua, aua, auaaaa". Ich dachte, es verreisse mir alles. Plötzlich ging es schnell und Yanis war da. Ich glaube, sie haben ihn kurz abgeputzt und mir auf den Bauch gelegt. Ich glaube, die Nabelschnur war noch dran zu diesem Zeitpunkt, bin mir aber nicht wirklich sicher, da ich völlig im Delirium war.
Ich nahm war, dass sie Didi fragten, ob er die Nabelschnur durchtrennen wollte. Er verneinte und sie machten es dann selber. Nun war die Plazenta an der Reihe. Die Hebamme zog an der Nabelschnur und drückte mir einige Male auf die linke Bauchseite, bis dann die Plazenta raus kam. Dies war nun die Geburtszeit - nämlich 06.34 Uhr.
Voller Enthusiasmus zeigte sie uns die Plazenta von allen Seiten und erklärte ihre Funktionsweise. Didi hielt sich tapfer und meinte nur "Sieht aus wie Leber". Sie fragte uns noch, ob wir die Plazenta behalten wollen. Wir verneinten.
Nun musste Yanis zu Didi, denn ich musste genäht werden. Nein, nicht einen Dammriss, sondern die Schamlippen waren gerissen. Ich kriegte eine Betäubung, doch sie meinte, es werde trotzdem schmerzen. Doch es ging eigentlich noch. Ich merkte, dass sie bis zur Klitoris am Nähen war... Bis jetzt habe ich mich noch nicht getraut, die Naht anzusehen... Es ging ziemlich lange, bis sie fertig war, aber ich konnte so schön Didi zuschauen, wie er Yanis in den Händen hielt. Nun konnte ich Yanis das erste Mal stillen. Wie ein Wunder sog er je 20 Minuten an jeder Brust!
Nach dem Fototermin für die Website vom Spital Uster liessen Sie uns alleine mit Yanis. Ich stand bereits auf und wir machten sofort Fotos mit unseren Handys und verschickten diese an jegliche Leute. Nach einiger Zeit holten sie uns und brachten uns auf mein Zimmer. Ich glaube es war ungefähr nach neun Uhr am 23.07.2007.
- Sorry für den langen Geburtsbericht - Ist ein Auszug aus meinem Tagebuch -
Geburt von Yanis - Auszug aus meinem Schwangerschaftstagebuc
Moderator: Phönix