am 5.7.07 hatte ich einen ersten verdacht - und am 10.7.07 habe ich mit zwei SS-tests (einem billigen und einem teuren - damit ich dann ja sicher sein kann) positiv getestet. wir haben uns natürlich sehr gefreut, und nach anfänglicher übelkeit verlief die SS zunächst eine weile lang ganz gut. nach einer gewissen zeit aber musste ich unter ständiger kontrolle stehen, weil der verdacht auf eine SS-vergiftung bestand (hoher blutdruck, starke wassereinlagerungen, schlechte leberwerte). im januar stellte sich dann heraus, dass es keine drohende SS-vergiftung sondern eine SS-cholestase war und dass es mir darum so übel ging (d.h. gallenstau und dadurch schlechte gallen- und leberwerte). musste dann leider notfallmässig für 4 tage ins spital und nachdem die verordneten (starken) medikamente angeschlagen haben, durfte ich zum glück wieder nach hause. aber es hiess natürlich ab dann: wöchentliche kontrollen im spital mit US, CTG, etc.
da es mir aber ab da eigentlich immer schlecht(er) ging, bin ich nach der kontrolle am 14.2. gleich im spital geblieben (schöner valentinstag war das). ich hatte da auch schon leichte aber unregelmässige wehen, die aber dementsprechend noch nichts bewirkt haben (ausser dass sie doch recht anstrengend waren mit der zeit)...
in absprache mit den ärzten wollten wir aber noch eine woche bis zur vollendeten 37. SSW warten, und dann einleiten (damit der kleine gemäss definition keine frühgeburt werden sollte). bei 37+0 wurde dann am DO (21.2.) spät abends endlich eingeleitet. so gegen 22.00 wurde die erste tablette gelegt und mein mann und ich haben uns im gebärsaal schlafen gelegt. 8 stunden später war der GMH verstrichen - aber sonst hatte sich noch nichts getan. also gab's 8 stunden später noch eine tablette und 8 stunden später noch eine und dann noch eine und dann am SA morgen (23.2.) bereits die 5. tablette. mir wurde mitgeteilt, dass am SA nachmittag die 6. und letzte tablette gelegt würde und wenn die nichts bewirken würde, müsste man 48 stunden warten und dann von vorne anfangen. da ich nun aber die ganze zeit über schon regelmässige und immer stärkere wehe hatte (was seeehr anstrengend war), hab ich mir gedacht: ganz toll...
wir sind dann am SA so gegen 15.00 noch im park spazieren gegangen und ich musste inzwischen bei jeder wehe anhalten und atmen - was eigentlich auch ganz gut ging. um 16.45 - als gerade die ärztin im zimmer war und der befund endlich hiess: 2-3 cm offen - ging plötzlich schwallartig das wasser ab!
tja, und ab da ging's ziemlich genau 6,5 stunden und unser kleine war da!
nach gut zwei stunden (ohne eine einzige wehenpause) war alles schon vollständig offen und soweit bereit. da es mir aber gar nicht mehr gut ging, habe ich mich für eine PDA entschieden. leider hatten die aber irgendeinen notfall und bis dann der arzt endlich kam und die PDA endlich sass (er musste 3x stechen!?), hatte ich schon das gefühl zu sterben (echt fast unerträglich so seitlich auf dem bett zu liegen, unendlich lange warten zu müssen und sich anschliessend den ganzen rücken zerstechen lassen [so kam's mir zumindest vor])…
naja, dank der PDA hatte ich dann eine kurze pause - aber nach wirklich kurzer zeit hat gar nichts mehr gewirkt (der arzt war noch am wer-weissen was wohl das problem sein könnte) und plötzlich waren dann auch schon die presswehen da. also hab ich gedrückt was das zeug hielt - aber der kleine wollte und wollte ab einem gewissen punkt nicht weiter runter rutschen. plötzlich wurden alle ganz hektisch (wir haben erst im nachhinein erfahren, dass die herztöne von unserem kleinen plötzlich ganz weg waren) und dann ging alles sehr schnell: die ärztin kam, die hebamme stieg auf einen stuhl, drückte mit den ellenbogen von oben auf meinen bauch, ich presste was nur ging, die ärztin schnitt und dann war unser nils james da! da lag er: ganz verdrückt, total blau und unbeweglich und schrie nicht! die nabelschnur hatte sich ihm um den hals geschlungen, und je tiefer er gerutscht war im laufe der geburt, desto enger und enger schnürte sich das ganze zu.
die ärztin hatte richtig mühe, nils die nabelschnur abzuwickeln - aber nachdem sie ihn befreit und die lungen abgesaugt hatte, hat er endlich geschrien! sie haben dann auch gleich noch überprüft, ob er allenfalls einen sauerstoffmangel erlitten hat, aber gott sei dank waren alle werte OK.
und dann, dann wurde er mir endlich auf die brust gelegt.
mein mann und ich haben nur noch geweint - es war ein unglaublicher augenblick! wir haben einander angeschaut und uns gefragt: ist das wirklich alles wahr? ist das unser kleiner sohn der hier so auf mir liegt? echt unglaublich - ein so schöner moment! alle sorgen und schmerzen waren auf einmal vergessen und wie weg geblasen… ...nach diesem schwierigen start und den ersten schwierigen wochen kann es nur noch aufwärts gehen und von tag zu tag besser werden! NILS WIR LIEBEN DICH!
nils james, 23.2.3008, 23.17, 3'800gr, 50cm
(und jetzt sitze ich da und muss schon wieder weinen)
