Ich hatte schon als sich meine SS dem Ende neigte, ziemliche Schlafprobleme. Hatte in den letzten 2 Monaten max. 5 Stunden / Nacht geschlafen, einfach wegen üblichen SS-Beschwerdeli. Nun, ich war auch demendsprechend übermüdet. Bei der Geburt selber gab es dann nach vielen Stunden Wehen abends einen Not-KS, da unsere Kleine vor dem Becken angestanden war. In der ersten Nacht nach der Geburt hatte ich unheimliche Nachwehen, habe kein Auge zugemacht wegen der starken Schmerzen. Jetzt gehts los: Gleich am anderen Morgen resp. Mittag trudelten die ersten Besucher ein. Es waren nicht mal nur die Grosseltern, was ja in Ordnung wäre, es waren noch entferte Verwandte, die man sonst auch das ganze Jahr nie zu Gesicht bekommt. Die nächste Nacht kam, musste mein Baby alle 3 h ansetzen, da der Milcheinschuss nicht kommen wollte. Im Zimmer war noch ein anderes Mami mit Baby, welches die ganzen Nächte durchgeschreien hat. Habe absolutes Verständinis, war auch kein Problem für mich, habe halt eifach die darauffolgenden Nächte auch nicht oder kaum geschlafen. Das Problem für mich war, jeden Tag hatte ich so viel Besuch, konnte kaum mein Baby stillen, die Leute waren so unverschämt. Dann blieben sie noch so lange und erzählten mir von ihren Geburten vor 30 Jahren

etc. Zum Teil habe sie in unserem Zimmer Pläuderlistund abgehalten untereinander, wofür doch die Caffeteria da wäre. Ich konnte nicht mal in Ruhe essen und kaum aufs WC, da in der Zwischenzeit schon wieder Leute reinmarschierten und ums Babybettchen standen. Dann war noch der Besuch der Nachbarin, der schon Morgens auftauchte und ich nicht mal ungestört duschen konnte. Kurzum ich war k.o. Zu allem hin hatte ich noch eine sehr schwere Erkältung die mir die Kräfte nahm. Einmal standen so viele Besucher aufs Mal im Zimmer, dass kein Durchkommen mehr war. Den ganzen Tag non Stop kamen und gingen Leute. Am 3. Tag abends bin ich weinend zusammengebrochen, ich konnte einfach nicht mehr, machte mir auch sorgen, dass keine Milch kam und mein Baby immernoch keine Nahrung erhalten hat. Der 4. Tag habe ich noch irgendwie gleich durchgestanden am fünften Tag bin ich mit meinem Baby fast nach Hause "geflüchtet". Die Ärzte gaben uns das okay, mussten jedoch am nächsten Tag um 07.30 Uhr nochmals kommen, da die Kleine noch vom KIA untersucht werden musste.
Viele schreiben einen Geburtsbericht, auch um das Erlebte zu verarbeiten. Die Geburt ansich war für mich nicht schlimm, für mich war nur das Wochenbett ein Horror. Hatte keinen Babyblues oder ähnliches, wünschte mir einfach nur ein bisschen Ruhe um mich mit meinem Kind zu erholen. Ich habe diesen Bericht geschrieben, um das genze ein wenig zu verarbeiten. Obwohl es schon 5 Monate zurück liegt, beschäftigt es mich immernoch ab und zu. Mit Sicherheit werde ich bei einem nächsten Kind vieles anders machen, beim ersten ist man halt noch etwas unsicherer. Muss noch anhängen, dass unsere Maus an Weihnachte geboren ist und sowiso alle Ferien hatten und Zeit um vorbeizukommen.
Auf jeden Fall hat es mir gut getan mein Wochenbettbericht von der Seele zu schreiben
Danke all jenen dies gelesen haben!