Ich muss etwas ausholen....
ich wurde im februar schwanger mit unserem vermeintlich sechsten kind! lange glaubte ich nicht daran dass ich diese schwangerschaft austragen würde, da ich zuvor zwei frühaborte hatte..... man sah beim ersten und zweiten us in der 5+2 und 6+2 ssw drei fruchtblasen, wobei die eine sich vom ersten zum zweiten us nicht weiter entwickelte. beim zweiten us sah man auch dass es in zwei fb's jeweils ein flimmern, also ein herzschlag eines werdenden kindes hatte

Es stellte sich lange keine richtige freude ein, da ich einerseits angst hatte diese wunder zu verlieren und gleichzeitig zweifelte ich an meinen kapazitäten, als bereits 5-fach mutter, das alles meistern zu können, auch hatte ich grossen respekt vor einer mehrlingsschwangerschaft, da diese einfach von natur aus risikoträchtiger ist, als eine einlingsschwangerschaft. ohne eine mehrlingsschawangerschaft auszutragen, wäre ich schon als risikoschwangere eingestuft, aufgrund meines sle (systemischen lupus erythematodes) und dem damit verbundenen aps-syndrom.....mich beschlichen immer wieder selbstzweifel, ob ich nicht zu egoistisch war, mit meinem kinderwunsch! hatte ich doch wirklich fünf wunderbare kinder und immer problemlose schwangerschaften und auch viermal spontan gebären können... doch ich wusste auch: so gott will würde ich auch das schaffen!
in der elften woche stellten sich blutungen ein, welche immer wieder schwächer und mal stärker, mal röter, mal bräunlicher da waren.... ich kannte das bisher von keiner ss. blutungen=aborte hiess es für mich bis zu dieser ss in einem so frühen stadion. beim us bei 10+2 sah man dass es nur noch ein embryo hatte und dass sich ein riesen myom hinter der plazenta entstanden ist. was ev für die blutungen verantwortlich war, ev waren es auch die babies welche sich von uns verabschiedet hatten...
diese blutungen hielten bis zur 18 ssw an, sodass ich immer wieder voller sorge um unser wunder, zum fa gehen musste.
als sich diese blutungen verabschiedet hatten, wuchs meine zuversicht, freude und glücksgefühl ab dieser schwangerschaft! wie dankbar war ich doch das noch einmal erleben zu dürfen!!!!!!!!!!
bei 26+5 war dann allerding beim us bemerkt worden dass der kleine in der gewichtskurve, resp der kurve des abdomenumfangs immer weiter sank. sie war nun auf der 5 perzentile. nun folgten wieder wöchentliche untersuchungen! und natürlich wurde ich angehalten mich etwas zu schonen, wobei mein fa betonte, dass selbst mit bettruhe, bei einer möglichen plazentainsuffizienz, das kind nicht weiter wachsen würde! von einer sehr erfahrenen freundin, welche schon drillinge geboren hatte bekam ich den tipp, eiweissdrinks zu mir zu nehmen. diesen beherzigte ich und nahm konsequent diese aufbaunahrung zu mir. als ich am 10.9 wieder zur wöchentlichen kontrolle musste, da war ich bei 31+5, starb mein schwiepa und zugleich wussten wir nicht ob noch in den nächsten tagen dieses wunder geholt werden müsste, da die toleranzgrenze von allen werten und der us bis anhin, unter die schmerzgrenze gesunken war!- welch ein erstes wunder erlebten wir als mein fa im kh mitteilte das das abdomen zugelgt hätte und der kleine auf 1200g geschätzt würde, was uns eine kontrollpause von zwei wochen einbrachte.
bei 33+5ssw folgten wieder ernüchternde resultate, doch waren sie nicht so katastrophal dass sofort handlungsbedarf bestand! denn ku und länge sind immer gewachsen!
bei 34+3ssw waren zudem meine laborwerte der leber und der galle, sowie der blutdruck zu hoch! am abend rief mein fa deswegen bei mir zu hause an und hielt mich dazu an, falls ich mich schlecht fühlen würde sofort ins kh zu kommen...da er der situation nicht mehr trauen würde offensichtlich " braue " sich da was zusammen!
am dienstag abend, an beats geburi (3. geborener sohn), das war der 30.9. , das war die 34+4 ssw, hatte ich abends so einen doofen kopfdruck, ich wusste nicht ob dies eine migräne war... somit holte ich das blutdruckmessgerät um jenen zu messen und siehe da, der bd war viel zu hoch und beim liegen wurde dieser sogar noch höher.... am mittwoch morgen dann hatte ich dann ein wahnsinns migränöses feeling und einen bd der so bei 180 auf 120 lag.... die im spital angerufen bestellten diese pflegenden/hebammen mich ins haus. sie wollten alle labore, ctg und us machen. alles wurde untersucht, der kleine war ab und an gestresst was man dem ctg entnehmen konnte, die laborwerte waren schlecht und der bd nach wie vor sehr hoch! also durfte ich fortan nicht mehr nach hause!
alle 4h stunden folgten blutentnahme, bd-messungen und ctg....ich hatte nie eiweiss im urin. die moral war nun def. weg, vermisste ich doch meine kinder und wurde der situation als mutter nun gar nicht mehr gerecht! also musste ich mich im kh zimmer verweilen, es war mir nicht möglich etwas zu lesen, zu telefonieren, fernzusehen, oder etwas im forum zu sein, alles stresste mich sehr, was sich auf den bd auswirkte, auch nur schon geräusche jagten diesen in die höhe.
am donnerstag, den 2.10.08 um 21h kam mein fa auf visite und informierte mich dass man den kleinen spätestens am samstag den 4. 10 um ca 9.30 holen würde, da weder das baby noch ich als mutter durch die situation etwas gewinnen konnten und man wenn immer möglich die notsectio umgehen wolle! nun hatte ich die deadline! doch ich dürfe keine blutverdünnende medis mehr spritzen, damit sie sofort handeln könnten falls sich vorher die situation dramatisch zuspitzen würde. also spritzte ich nicht mehr.
am freitag, den 3.10.08, durfte ich die neo anschauen, das legte mein gyni, meinem mann und mir nahe, da wir eine frühgeburt erwarteten die mangelversorgt wurde. sie wollten mich mit dem rollstuhl hinfahren... das hingegen war mir peinlich, also begleitete die pflegende mit rollstuhl unser trüppli, mein mann und zwei weitere schwangere frauen. diese gackerten ununterbrochen, was mich unheimlich gestresst hat. ab den vielen geräuschen musste ich mich fast übergeben. als ich dann die babies sah (und man zeigte uns nicht die wirklich kleinen babies auf der intensiv, sondern nur diese die meist selbst atmeten und nur ab und an kurze pause machten beim atmen), setzte mir das noch mehr zu. worauf ich gg und die pflegende bat mich wieder in mein dunkles zimmer zu begleiten....Dort angekommen musste gg aus beruflichen gründen an eine besprechung ins kispi und verabschiedete sich, was ihm sehr schwer fiel (er war schon seit tagen mit den nerven fertig weil er sich so um mich sorgte....).
er ging. eine pflegende kam ins zimmer und sagte mir dass eine ärztin vorbei schauen würde, weil ihr mein zustand nicht gefallen hatte. wenige minuten später kam diese und informierte mich: ich dürfe nichts mehr essen und trinken, man wolle mich auf den gebs bringen und dort nochmals ctg, labors machen. auch wolle man mir sehr hochdosiertes magnesuim intravenös geben, damit ich etwas gedämpft würde. mein bd und klein baby wurden nun ständig überwacht. gg stiess dann gegen halb zwei zu uns in den gebs.
nach etwa zwei notsectois, kam mein fa und teilte mir mit, dass wir nun ganz gemächlich in den ops gehen würden und die schwangerschaft beenden, da der zeitpunkt fast schon "überreif" wäre! 15.20h zeigte die ops uhr an. als wir dort entspannt/glücklich angekommen sind, dass diese, zwischenzeitlich mühsam gewordene situation, beendet würde. der anästhesist machte mir die spinalanästhesie, man legte mich hin. gg hatte wahnsinnig angst.....es herrschte eine ruhige atmosphäre. die tücher wurden gespannt. die maske aufgesetzt. den test gemacht ob die narkose wirke, ich fühlte noch was....da wurde mir mitgeteilt dass die gebärmutter schon aufgeschnitten sei.... also kein schmerz, juhui! es ruckte, rupfte und zerrte an meinem bauch....und nun es war weniger geworden mit diesm wunderbaren schrei 15.41h......marvin, er wurde geboren, was für ein wunder!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
er wurde mir sofort von meiner lieben hebamme an mein gesicht gebracht, einen kurzen augenblick, erfüllte dieses warme, kleine nasse wunder, den raum mit glück! Marvin und meine hebamme wurden von meinem gg ins untersuchungszimmer begleitet.
ich wurde noch schnell unterbunden, dann zusammengenäht und dann in den untersuchungsraum gebracht, wo ich meinen sohn zwei minuten bei mir auf/an der brust haben durfte, bevor er atemdepressionen bekam und die frequenz danach viel zu hoch war..... schon wurde er in der isolette davon gekarrt....glücklich dass alles soooooooooooob gut verlaufen ist und wir beide bewahrt wurden und doch traurig ihn schon fremden, mir unbekannten menschen, überlassen zu müssen! ich bat gg ihn zu begleiten, mit ihm zu sprechen, ihn zu streicheln und fotos zu machen.....ich war in den gebs gefahren worden wo ich noch bis halb acht überwacht wurde. dort angekommen begann ich mit milchpumpen, denn ich fühlte mich irgendwie so hilflos und war deswegen sehr froh wenigstens was sinnvolles für mein baby machen zu können....als ich genährt, mit flüssigkeit gefüllt und verschiedenen infusionen den gebs um halb acht verlassen konnte, brachten sie mich ganz überraschend auf den stock l, zu meinem kleinen, wo ich ihn das erste mal auf mir känguruhen durfte und ihn in seiner ganzen pracht bestaunen durfte. es piepte immer mal wieder von woher, doch das war in diesem augenblick des glücks total egal!
marvin wurde mit 43.5cm, einem gewicht von 1970g bei 35+0ssw geboren.
nach 6 tagen neo und drei tagen wärmebett durften wir zusammen am 12.10.08 das usz geminsam verlassen! mein wunsch durfte in erfüllung gehen! mit meinem kleinen kind gemeinsam, zu seinen anderen geschwistern, die ihn gespannt und voll freude erwarteten, heimzukehren!!!!!!!!!!!!!!
mein kleiner ist nun bald vier monate alt, über 5.5kg schwer und 61cm lang und hat unsere familie komplett gemacht!
in demut und liebe für alles was ich habe und erfahren durfte bin ich jeden tag dankbar und glücklich und wünsche das allen die es aus irgendeinem grund nicht haben dürfen/können von ganzem herzen auch, dieses grosse wunder!!!!!
http://www.info.usz.ch/storchentafel/de ... D=20009344