Am nächsten Tag hatte ich sowieso einen Kontrolltermin, der errechnete Geburtstermin wäre der 11.07.09 gewesen. Um 06:00 Uhr habe ich meinen Mann geweckt. Er war ganz schön überrascht aber voller Freude. Sofort hat er alle im unserem Betrieb informiert, dass wohl heute unser Baby komme und er nicht zur Arbeit erscheinen werde.
Um 10:00 Uhr sind wir beim Frauenarzt eingetroffen, dieser hat nach einem Telefonanruf gesagt wir sollten trotzdem normal zum Termin erscheinen. Das CTG ergab regelmässige, bereits recht starke Wehen. Leider hat die Untersuchung des Muttermundes erst 1cm ergeben. Daraufhin hat der FA uns wieder nach Hause geschickt. Er hat uns sogar einen Termin für den nächsten Tag gegegeben
Darauf hin sind mein Mann und ich wieder nach Hause. Schon nach kurzer Zeit zuhause wurden die Wehenabstände kürzer und die Wehen heftiger. Um 12:00 Uhr hatte ich bereit alle 5 Minuten Wehen. Um 14:00 Uhr rief ich im Spital an. Die Hebamme meinte wir sollten uns langsam auf den Weg machen. Um 15:00 Uhr fuhren wir ab. Die Autofahrt wurde bereits sehr schmerzhaft, inzwischen hatte ich alle 3 Minuten Wehen. Im Spital angekommen wurden wir in den Gebärsaal geführt und ans CTG gehängt. Ja, wunderbare Wehen. Befund des Muttermundes: unverändert
Daraufhin meinte die Hebamme, dass wäre da ich bereits so lange auf sei und ich müsste mich entspannen. Am besten gehen wir wieder Heim und ich schlafe
ein wenig. Schlafen? Ich habe mich bereits vor Schmerzen gewunden, an Schlaf war wirklich nicht zu denken... Ich bestand darauf im Spital zu bleiben. Daraufhin wurden wir zum spazieren geschickt. Ausserdem bekam ich ein Wehenzäpfli. Nach einer Stunde sind wir wieder angetrabt. Neuer Befund: Wehen regelmässig und stark alle 2 Minuten, Muttermund 2cm 
Dann ging es ab in die Wanne, was mir gut getan hat. Anschliessend wurde diverses ausprobiert, von Einlauf über Blase sprengen u.s.w. Leider ging es nicht wirklich voran. Um 24:30 Uhr war der Muttermund 5 cm offen
Da begann ich mich zu wehren und verlangte eine Spinal Anästesie. Der Anästesist traf um ca. 24:45 Uhr ein und hat mir den grössten Teil der Wehenschmerzen genommen. Und siehe da, ich konnte mich entspannen und um 01:00 Uhr war der Muttermund bereits voll geöffnet. Die Kleine war bereits seit Stunden in der richtigen Position und so begannen sofort die Presswehen. Eilig wurde mein FA informiert. Dieser war rasch bei uns, wobei es mich ein wenig erstaunt hat, dass er nicht bereits vorher einmal vorbei kam?
Ich presste und es ging gut voran. Plötzlich hatten es alle so eilig. Ich durfte nicht mehr jede Wehe mitpressen und der FA hat das OP-Kostüm angezogen. Im Nachhinein haben wir erfahren dass es unserer Bohne nicht mehr gut ging, die Werte sind wohl in den Keller gefallen. Zu diesem Zeitpunkt hat uns das aber niemend gesagt um Ruhe zu bewahren. War ich ganz froh darüber. Und dann hat der FA gesagt die Kleine kommt am Beckenboden nicht vorbei. Meine Muskeln sind zu stark. Da wurde nicht mehr gezögert (nun wissen wir ja warum) und es wurde geschnitten. Ebenso der Damm, der wurde gleich in zwei Richtungen aufgeschnitten und die Kleine kam um 01:25 Uhr auf die Welt. Sofort wurde ihr Blut abgenommen, ufff, alle Werte wieder o.k.Die Kleine wurde mir auf die Brust gelegt und ich und mein Mann dachten wir hätten alles überstanden. Der FA nähte und wir genossen die Kleine. Plötzlich begann mein Arzt zu fluchen und wurde nervös. Er hat die Hebamme zusammengestaucht und umhergescheucht. Dann meinte er sowas würde nur ganz selten passieren. Langsam wurde ich auch nervös und erkundigte mich was den los sei. Er meinte er müsse sich nun konzentrieren
Das hat mir nicht gerade die Angst genommen Nach endlosen 1 1/2 Stunden hat er sein Werk beendet und uns aufgeklärt. Nachdem er die ganzen Dammschnitte vernäht hatte, hat er ein Zäpfli zur Abschwellung in den Darm geschoben. Dieses kam aber postwendend bei der Scheide wieder heraus
Nun hat er gemerkt, dass innerlich der Durchgang vom Darm zur Scheide gerissen ist. Das ist aufgrund der Infektionsgefahr sehr heikel. Er musste alles wieder öffnen und hat mich anschliessend gleich operiert. Da ich eine Spinal Anästesie hatte musste ich nicht in den OP's verlegt werden. Zum Glück habe ich auf dieser Narkose bestanden, die Schmerzen von dem Riss wären wohl grausam gewesen. Ausserdem hätte ich sowieso eine Narkose für die OP gebraucht. Was ich nicht mitbekommen habe, mein Mann jedoch schon, war das ich viel Blut verlor. Sie haben hinter meinem Rücken eine Infusion angeschlossen, ich habe davon gar nichts mitbekommen. Mein Mann musste alles hautnah mitansehen und hat leider viel mehr gesehen als ich, da ich ja lag. Ihm wurde so richtig schlecht... Hat sich aber tapfer bei uns gehalten und so getan wie alles in Ordnung wäre.Danach wurden wir ins Zimmer verlegt und mein Mann blieb bei uns bis am nächsten Mittag.
Mittlerweile, die Kleine ist nun 10 Wochen alt, geht es mir wieder besser. Zum Glück ist meine OP gelungen, ich habe weder unkontrollierten Stuhlabgang noch andere Beschwerden. Leider muss ich immer noch Abführmittel nehmen, damit die Narben im Darm nicht belastet werden. Aber mittlerweile sind die Schmerzen weitgehend abgeklungen und der Alltag hält Einzug.
Unsere liebe Kleine, wir sind so froh ist mit dir alles in Ordnung und gedeihst Du so prächtig. Nach einem schwierigen Start ist nun alles leichter und wird sicher in der nächsten Zeit wieder ganz in Ordnung kommen. Nur wird mir eine spontane Geburt wohl nicht mehr möglich sein aufgrund der Narben. Aber die Hauptsache ist ja, was wir dafür erhalten haben. Wir lieben Dich über alles, kleine Prinzessin.